Stadt, Land, Fluss: Das Geodatenportal der Stadt Aachen im Internet ist eine Fundgrube mit hohem Suchtfaktor. Der Kartenausschnitt zeigt einen Teil von Aachen-Südwest mit u.a. Hanbruch (oben links), der Uniklinik-Filiale "Franziskus" (rot, oben rechts) und dem Hangeweiher samt Park (blau/grün, unten rechts). // Screenshot Ulrich Simons |
08. Februar 2020
Schatzkiste, Alleskönner, Geheimtipp:
das Geodaten-Portal der Stadt Aachen
Kleine Warnung vorneweg: Es ist nicht Google Earth. Das Geodaten-Informationssystem der Stadt Aachen erfordert Neugier und die Bereitschaft, sich ein wenig "reinzuwühlen". Wenn man das geschafft hat, entpuppt es sich als echte Schatzkiste.
Mit einigen Klicks (fast) alles über Aachen erfahren: Das Geodatenportal der Stadt punktet nicht nur mit jeder Menge Informationen, es kommt seit 2017 auch besonders benutzerfreundlich daher. Bereits seit 2005 hatte die Stadt Aachen ein so genanntes Geoinformationssystem (GIS) im Internet frei zugänglich angeboten.
Doch das alte System war längst nicht mehr „up to date“, weshalb man sich vor knapp drei Jahren dazu entschloss, das Aachener Geodatenportal grundlegend neu aufzulegen. Herausgekommen ist eine ansprechende Oberfläche, die mit einer Fülle an Karten über die Stadt Aachen punktet und die unterschiedlichsten Geodaten und -dienste in einem Angebot bündelt.
Der damalige Bau- und Planungsdezernent Werner Wingenfeld (+ 2019) zeigte sich bei der offiziellen Vorstellung des neuen Portals hochzufrieden: „Ziel der Einführung des neuen Geodatenportals ist, den Bürgerinnen und Bürgern und den Fachanwendern einen besseren Service zu bieten. Das bedeutet, einen möglichst einfachen Zugang zu räumlichen Informationen der Stadt Aachen vorzuhalten und dabei die Benutzerfreundlichkeit deutlich zu erhöhen.“ Genau dies sei mit dem neuen Portal hervorragend gelungen.
Auf dem aktuellen Stand der Technik
„Das neue Geoportal ist eine Weiter- oder vielleicht besser gesagt eine ‚Neuentwicklung‘ der Firma AGIS GmbH“, fügte Frank Kipka, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Geoinformation und Bodenordnung, hinzu. Mit den Experten aus Frankfurt am Main arbeitet die Stadt seit vielen Jahren zusammen.
Das Geoportal basiert überwiegend auf weitverbreiteten so genannten Open-Source-Komponenten. Datengrundlage sind ausschließlich standardisierte Web-Karten-Dienste. Das bedeutet, dass die (Karten-)Daten schnittstellenfrei sowohl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung wie auch für alle externen Fachanwender zur Verfügung stehen. „Wir bieten damit nun den Stand der aktuellen Technik an“, freute sich bei der Präsentation im Juli 2017 auch Mareen Franke, Geodatenmanagerin bei der Stadt Aachen.
Doch was genau kann so ein Geodatenportal eigentlich?
Im neuen Portal, das online direkt erreichbar ist, werden alle Daten auf einer Plattform gebündelt dargestellt. So kann der Nutzer zum Beispiel mit wenigen Klicks eine Karte aufrufen, die alle Bebauungspläne auf einer digitalen Stadtkarte von Aachen anzeigt.
Mit einem weiteren Klick auf einen ganz konkreten B-Plan erfährt er dann weitere vertiefende Informationen dazu. Ebenso findet man im Geodatenportal umfassende Angaben zu Baulücken, Denkmälern, Umweltinformationen, Herkunft von Straßennamen und vieles mehr.
Auch Infrastruktur-Infos wie beispielsweise die Standorte und weitere Angaben zu Kitas und Schulen in Aachen, zum Nahverkehr, zum Einzelhandel oder zu Baustellen sind abrufbar. „Dabei legen wir großen Wert darauf, den Nutzern stets tagesaktuelle Daten im Geodatenportal anzubieten“, versicherte Kipka.
Läuft auch auf Smartphone und Tablet
Erstmals sind sogar Daten aus den Niederlanden und aus Belgien eingebunden. Darüber hinaus hat man von vornherein darauf geachtet, eine Technik zu verwenden, die über ein so genanntes „responsive design“ verfügt. Das heißt: Anwender können das Geodatenportal problemlos mobil nutzen. Die Darstellung passt sich entsprechend an den Bildschirm eines Smartphones oder eines Tablets an. Durch eine Ortungsfunktion kann man dann sogar sein direktes Umfeld in wenigen Sekunden ausfindig machen und sich die gewünschten Informationen anzeigen lassen.
Dabei haben die Entwickler stets darauf geachtet, dass das Geodatenportal intuitiv bedienbar ist. Vieles erklärt sich gewissermaßen von selbst. Zugleich findet der Nutzer kurze Hilfetexte mit wichtigen Tipps und Hinweisen. „Standardfunktionen wie Messen, Zeichnen und Drucken sind natürlich ebenfalls verfügbar“, sagte Kipka.
Es existieren mehrere vordefinierte thematische Karten, die in der gewöhnlichen Web-Ansicht auf einem PC oder Laptop in der rechten Spalte angezeigt werden. So kann der Nutzer zum Beispiel mit einem Klick auf das Thema „Planen und Bauen“ direkt eine voreingestellte Kartenansicht aufrufen, die mehrere so genannte „Layer“, als übereinander liegende Karteninformationen, anzeigt – in diesem Fall die rechtskräftigen Bebauungspläne und die laufenden Bauleitplanverfahren. Darüber hinaus gibt es „vorgefertigte Karten“ zu den Bereichen „Stadtplan“, „Straßennamenauskunft“, „Umwelt“, „Solarkataster“ und „Einzelhandelsinformationssystem“.
Während in der Mitte des Bildschirms stets die Karte angezeigt wird, kann der Nutzer sich über die linke Spalte ganz individuell Themen und Karteninformationen zusammenstellen und dann auf der Karte anzeigen lassen.
So symbolisiert das Geodatenportal auch einen weiteren Fortschritt in Sachen Bürgernähe, indem man wissenswerte und wichtige Informationen über die Stadt Aachen in einem ansprechenden Geoportal bündelt und es frei zugänglich und nutzbar macht.
(Die Informationen stellte freundlicherweise das Presseamt der Stadt Aachen zur Verfügung.) |