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"Journalismus heißt, etwas zu drucken, von dem jemand will, dass es nicht gedruckt wird. Alles andere ist Public Relations."
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Ulrich Simons

Ulrich Simons
Redakteur (1987 bis 2019)
Fotojournalist (seit 1976)
Letzter Blogger vor der Grenze (ab 2019)

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14. März 2020

Der Nachschlag zum Nachschlag, oder: drei Geschichten, und was daraus wurde

Nicht jede Geschichte ist abgeschlossen, wenn sie hier erschienen ist. Manchmal kommt noch etwas hinterher, was man nicht erwartet hätte, und manchmal bleiben Dinge oder Reaktionen aus, mit denen man schon fest gerechnet hatte. Und dann hat man wieder was zu scheiben.

Heute also mal zur Abwechslung drei in der Sprache der Zeitungsleute so genannte "Nachdreher" ...

 

Der ausgefallene Dank des Mineralöl-Riesen

Ende August ist Klaus Umlauf von der ESSO-Tankstelle an der Lütticher Straße in Rente gegangen. Im Gegensatz zu seinem Chef Herbert Schütt und seiner Frau Angelika machte allerdings die Chefetage des Mineralölkonzerns, dessen Produkte der Klaus 48 Jahre lang verkauft hatte, keinerlei Anstalten, dem freundlichen Tankwart den Abschied ein wenig zu "verschönern". Daher habe ich am 28. Januar ESSO-Pressesprecher Stephan Voigt in Hamburg eine kurze Mail geschickt. Im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Voigt,
ich würde gerne kurz Ihre Aufmerksamkeit auf einen Beitrag lenken, den ich am Wochenende in meinem Blog eingestellt habe.

Es geht in dem Text http://www.ulis-nachschlag.de/20200125_esso-klaus.php um Klaus Umlauf (63), seit 48 Jahren Tankwart, immer bei und für ESSO und bei uns im Wohngebiet seit 38 Jahren eine lebende Legende. Am Freitag, 31. Januar, hat er seinen letzten Arbeitstag.

Er weiß nichts von dieser Mail, aber ich hielte ein „Dankeschön“ Ihres Hauses zum Abschied nach fast 50 Jahren für nicht ganz unangemessen. Sehen Sie da kurzfristig eine Möglichkeit? Kümmern Sie sich freundlicherweise darum?

Er war in all den Jahren ein großartiger „Markenbotschafter“.

 

Ulrich simons - Klaus Umlauf

Am 31. Januar ging Tankwart Klaus Umlauf nach 48 Berufsjahren in Rente. Der Vorgang war auch bei Esso bekannt - ein Dankeschön zum Abschied gab es trotzdem nicht. // Foto: Ulrich Simons

Am 30. Januar teilte mir der angeschriebene Herr Voigt mit:

Sehr geehrter Herr Simons, vielen Dank für das Weiterleiten des Links und für das Verfassen des schönen Portraits. Wir haben den Link intern weitergeleitet.

Da schwante mir schon, dass die etwas schwammige Formulierung "intern weitergeleitet" ein anderer Ausdruck war für "in den Papierkorb befördert". Und wieso nur den Link und nicht die ganze Mail? Vorsichtshalber habe ich dem Herrn Voigt daher am nächsten Tag geantwortet:

Schade, dass meine Information wohl zu spät bei Ihnen angekommen ist, um für den heutigen (Freitag) letzten Arbeitstag noch etwas von Ihrer Seite anzustoßen.

Da Klaus Umlauf aber nur ein paar hundert Meter von der Tankstelle entfernt wohnt, wäre es schön, wenn ich im Nachgang zu meiner Geschichte aus gegebenem Anlass demnächst nochmal über ihn berichten könnte.

Halten Sie mich doch bitte auf dem Laufenden, wenn von ESSO noch ein Dankeschön zum Abschied kommt. Ich stelle gerne den Kontakt her. Wenn nicht, natürlich bitte auch. Ich werde dann auch darüber berichten, aber Variante 1 wäre mir lieber.

Das ist jetzt mehr als einen Monat her, und passiert ist seitdem nichts mehr. Also löse ich hiermit mein Versprechen ein und berichte, dass es von Seiten der ESSO-Firmenzentrale zu Klaus Umlaufs Abschied nichts gegeben hat. Null.

Vorsichtshalber möchte ich hier nicht schreiben, wie ich das Verhalten der gut bezahlten Chefetage in Hamburg finde. Aber wenn ich es täte, würden vermutlich die Begriffe "arrogant" und "Schnösel" darin vorkommen.

 

 

Wie die Politik sich um unser Wohngebiet kümmert

Im September ist Kommunalwahl, und bald geht es wieder quer durch alle Parteien los mit den tollsten Ankündigungen und Versprechungen für das Wahlvolk.

Da könnte man ja mal testen, wie zugänglich die Damen und Herren Politiker für die Sorgen und Nöte des vielzitierten "kleinen Mannes" (und natürlich auch der kleinen Frau und der kleinen Diversen) sind, den/die sie ja per definitionem zu vertreten vorgeben.

Sie erinnern sich eventuell an meine Geschichte von den verkorksten Plänen zur "Parkzone U", die uns die Verwaltung auf Geheiß der Politik voraussichtlich im nächsten Jahr aufs Auge drücken wird.

Also habe ich mich hingesetzt, und an die Vertreter aller vier Parteien, die im Mobilitätsausschuss etwas zu sagen haben, eine kleine Mail geschrieben mit nahezu dem gleichen Wortlaut:

 

Ulrich Simons - Parkrüpel

Unerträglicher Parkdruck. Eine Bewohnerparkzone soll demnächst rund um das Franziskushospital für Abilfe sorgen, wird aber nach gegenwärtigem Planungsstand die Probleme eher noch vergrößern. // Foto: Ulrich Simons

[Anrede]

Ich würde gerne Ihre Aufmerksamkeit auf ein Thema lenken, das in absehbarer Zeit in meinem Wohngebiet (Franziskushospital/Morillenhang) zu ähnlichen Problemen führen dürfte wie sie die Bewohner von Kullen bereits haben.

Es geht um die geplante Bewohnerparkzone U, die aufgrund der völlig überholten Grenzziehung (damals noch ohne Berücksichtigung des Ärztehauses in der Sanatoriumstraße) zu einem totalen Verkehrskollaps im verbleibenden Gratis-Teil des Wohngebietes führen dürfte.

Wie man es anders und besser machen könnte, habe ich versucht, in meinem Internet-Blog zu skizzieren. (http://www.ulis-nachschlag.de/20200201_franziskus-bewohnerparken.php)

Vielleicht schaffen Sie es ja, das Thema noch einmal zur Nachbesserung auf die Tagesordnung der Bezirksvertretung Mitte bzw. des Mobilitätsausschusses zu bekommen.

Erhalten haben die Mail die Ausschuss-Mitglieder Peter Blum (FDP, am 26. Januar), Achim Ferrari (Grüne, Vorsitzender des Ausschusses, am 01. Februar), Gaby Breuer (CDU, am 26. Februar) und Ye-One Rhie (SPD, ebenfalls am 26. Februar).

Um der Sache etwas Nachdruck zu verleihen, habe ich so ganz nebenbei meine langjährige Tätigkeit als Redakteur bei Aachener Nachrichten und Aachener Zeitung erwähnt. Hat aber nicht viel genützt.

Achim Ferrari von den Grünen schrieb mir nur zwei Tage später, am 3. Februar:

"Ich spreche mal Herrn Müller von der Verwaltung an und warte auf seine Antwort, dann melde ich mich wieder."

Danach verschwand er in der Versenkung. Entweder hat er nicht gesprochen, oder Herr Müller hat sich nicht ansprechen lassen oder nicht geantwortet - gemeldet hat sich Achim Ferrari nicht mehr.

Nebenbei: Aachens oberster Verkehrsmanager Uwe Müller hat einige Jahre lang mit mir im gleichen Haus in der Sanatoriumstraße gewohnt. Wenn also einer in der Verwaltung die Ecke kennt und weiß, was da für ein Murks im Anrollen ist, dann er.

Peter Blum (FDP) und Gaby Breuer (CDU) haben es nicht einmal für nötig gehalten, den Empfang meiner Mail mit einem Klick ins entsprechende Kästchen zu bestätigen.

Die Einzige, die schnell, freundlich und qualifiziert geantwortet hat, war Ye-One Rhie von der SPD. Sie mailte am 3. März:

Die Bewohnerparkzone "U" wurde 2010 abgegrenzt, im Bürgerforum diskutiert und anschließend auf die Prioritätenliste gesetzt. Derzeit befindet sie sich auf Platz drei in der Umsetzungsreihenfolge, und die Untersuchung der Parkplatzsituation soll in diesem Jahr starten. Dabei wird auch die bisherige Abgrenzung der Zone "U" und deren anliegende Zonen noch einmal geprüft.

Gemäß § 45 StVO i.V.m. VwV zur StVO darf u.a. die maximale Ausdehnung einer Zone 1.000 m nicht übersteigen. Alternativ ist, wie von Ihnen auch dargestellt, die Aufteilung des zu betrachtenden Gebietes in mehrere Bereich möglich, d.h. ggf. die Abgrenzung einer weiteren Bewohnerparkzone.

Die Abgrenzung einer neuen Zone im Bereich Moreller Weg und die Aufnahme in die Prioritätenliste bedarf einer politischen Diskussion, die im Zuge der Parkraumanalyse zur Bewohnerparkzone "U" geführt werden könnte.

Grundsätzlich hat sich die Stadt Aachen im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans „Vision Mobilität 2050“ das Ziel gesetzt, zum Nutzen der Anwohner in allen verdichteten Bereichen neue Bewohnerparkzonen sukzessive auszubauen und so die Parkplatzchancen für Bewohner wieder zu erhöhen.

Einen Tag später fügte sie noch hinzu:

Vielleicht macht es auch Sinn, einen entsprechenden Bürgerantrag im Bürgerforum zu stellen. Dann haben sowohl Verwaltung als auch Politik das Anliegen schon auf dem Schirm, bevor die Zone "U" in den Ausschuss kommt.

Falls Sie sich für diesen Weg entscheiden sollten, können Sie sich gerne nochmal bei mir melden.

Das Angebot werde ich gerne annehmen, sobald man wieder mit Menschen außerhalb der eigenen vier Wände einigermaßen gefahrlos in Kontakt treten kann.

Bis dahin können Sie ja schon mal darüber nachdenken, wo Sie im September ihr Kreuzchen machen.

 

 

Zweimal verschoben, immer noch nichts

Während an der unteren Lütticher Straße hinter der Luisen-Apotheke die MikroLofts der Firma Derichs & Konertz der Vollendung entgegengehen, herrscht an der Ecke Lütticher Straße / Hohenstaufenallee immer noch eine Stimmung wie auf dem Westfriedhof.

Im Juli vergangenen Jahres hatte Christian Wego für Oktober den Baustart angekündigt.

Als sich nichts bewegte und ich Ende November mal vorsichtig nachfragte, erklärte der Investor wortreich, das sei wohl etwas zu optimistisch gewesen, und versprach hoch und heilig, gleich im Januar würden die Bagger anrücken.

Das war noch nicht einmal gelogen, denn tatsächlich kurvte kurz nach dem Jahreswechsel für ein paar Tage ein Bagger über die Brache und beförderte den Wildwuchs und das Gestrüpp in einen Container.

Danach kehrte wieder Ruhe ein. Der Bagger ist lange weg, der volle Container steht immer noch da, und wann es wirklich losgeht, weiß wohl nur einer. Aber Leute, die mir zweimal einen vom Pferd erzählt haben, frage ich kein drittes Mal.

 

Ulrich Simons - Lütticher Straße 159

Viel getan hat sich nicht zwischen November (oben) und März (unten). Auch der zweite angekündigte Baubeginn an der Ecke Lütticher Straße / Hohenstaufenallee verpuffte bisher weitgehend ergebnislos. // Foto: Ulrich Simons

Ulrich Simons - Lütticher Straße 159

 

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