Im Schatten der alten Verwaltung des Franziskus-Hospitals entstehen 15 Parkplätze für Patienten und Besucher. Dreimal so viele werden es auf der Rückseite des Hauses sein. Die Zufahrt für beide Parkplätze erfolgt von der Lütticher Straße her und würde die geplante "Protected Bike Lane" überqueren. Bis zum Amsterdamer Ring folgen mehr als 35 weitere Grundstückszufahrten. Die Radfahrer dürften begeistert sein über soviel Abwechslung. // Foto: Ulrich Simons |
25. Januar 2021
Bürgerinitiative kurz vor der Gründung:
Kommt jetzt das Bürgerbegehren?
"Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt", lautet ein alter 68er Sponti-Spruch. Sieht ganz danach aus, als hätten die Anwohner der mittleren Lütticher Straße nicht die Absicht, "verkehrt zu leben". Sie wollen sich gegen den geplanten Radentscheid-konformen Radikal-Umbau ihrer Straße und den Verlust von rund 80 Straßenrand-Parkplätzen wehren, und zwar nicht zu knapp.
Schon in den nächsten Tagen steht die Gründungsversammlung der "Bürgerinitiative Lütticher Straße" auf der Agenda, deren Kerntruppe inzwischen bereits mehr als 30 Anwohnerinnen und Anwohner umfasst. Dass es nicht dabei bleibt, gilt als ausgemachte Sache.
Weil auch viele Anwohnerinnen und Anwohner anderer Ausfallstraßen über kurz oder lang mit der Forderung des Radentscheids konfrontiert werden und dann ebenfalls im großen Stil ihre Parkplätze in unmittelbarer Nähe der Wohnung gegen eine "Fahrradautobahn" eintauschen dürften, wollen sie auch an Vaalser-, Roermonder-, Krefelder-, Jülicher-, Trierer- und Eupener Straße für ihr Anliegen werben.
Das Schlagwort vom "Bürgerbegehren gegen die aggressive und rücksichtslose Umsetzung des Radentscheids“ wird nicht mal mehr hinter vorgehaltener Hand geflüstert. Dazu sind lediglich 4000 bis 4500 Unterschriften im gesamten Bezirk Aachen Mitte erforderlich.
Wenn man bedenkt, wie beliebt sich die neue Rathausmehrheit und die Verwaltung im Moment an der Hohenstaufenallee, der Lintertstraße, in der Ludwigsallee, der Lothringer Straße und im Wohngebiet Branderhof machen, scheint das Unterfangen gar nicht so aussichtslos.
Parkplatz-Zufahrt quer über den geschützten Fahrradstreifen
Unterdessen braut sich neuer Ärger über der geplanten "Protected Bike Lane" zusammen. Viele Anwohner haben sich nach den Schneefällen der letzten Tage gefragt, wie oft sich der Schneepflug demnächst den Schild an den unterm Schnee verborgenen Betonklötzen zerdeppert, und wie viele Fußgänger beim Versuch, die Straße zu überqueren, unterm Schnee vor das Mäuerchen laufen und ins Stolpern geraten. Gut, wenn dann nicht gerade ein Auto vorbeikommt.
Das Ganze wird aber noch getoppt von der aktuellen Entwicklung zwischen Esso-Tankstelle und Sanatoriumstraße.
Was in der Gesamtwürdigung der Situation bislang etwas unter den Tisch gefallen ist, ist der Umstand, dass in wenigen Wochen oder Monaten die Hauptzufahrt zu den beiden neuen Patienten- und Besucherparkplätzen des „Franziskus“ die PBL in Fahrtrichtung Belgien kurz hinter der Tankstelle überqueren wird.
Der eine Parkplatz mit 15 Stellplätzen ist gerade an der Lütticher Straße im Bau, der größere mit 49 Pkw-Stellplätzen wird auf der Rückseite des Hauses am Morillenhang entstehen. Dort befindet sich auch die Ausfahrt für beide Parkplätze. Mitten im Wohngebiet.
Die Zufahrt von der Lütticher Straße her wird mithilfe einer Schranke und elektronischer Kennzeichenerfassung geregelt. Bei vollem Parkplatz sind Rückstaus über den Gehweg und die PBL zu erwarten.
Vor allem für die von der Stadt oft und gerne zitierten „ungeübten Radfahrer“, die dann in die Straße einen Haken schlagen müssen, ein erhebliches Risiko.
Sieht nicht so aus als hätte sich darüber schon mal jemand bei der Stadt Gedanken gemacht.
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