Fertig machen zum Anknabbern: Während das Bahkauv anscheinend zum Sprung auf das Parkhaus ansetzt ... |
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... hat es sich OBin Sibylle Keupen am Fuß der "Abrissbirne" gemütlich gemacht. // Fotos: Ulrich Simons |
12. Mai 2021
Parkhaus Büchel:
Die "Abrissbirne" kam im Handkarren
Von Stefan Herrmann / Presseamt Stadt Aachen
Die "Abrissbirne" rollt an diesem Tag in einem unscheinbaren kleinen Holzkarren am Büchel an. Und sie – die ganz offiziell „Pyrus communis“ (Gellert's Butterbirne) heißt – symbolisiert bereits die Zukunft des Altstadtquartiers. Der grüne Aufschlag mit Augenzwinkern ist Teil der „Initiative Wanderbaum Aachen“, die am Büchel in diesen Tagen ihren Start feiert.
Bei den Bauexperten hat die klassische Abrissbirne längst ausgedient. Am Büchel kommt in den nächsten Wochen modernstes Gerät zum Einsatz, um die stolze Menge von 25.000 Tonnen Beton und Stahl Stück für Stück „abzuknabbern“. Alle Aufträge an die Spezialfirmen sind mittlerweile erteilt, die Entkernungsarbeiten haben bereits begonnen, voraussichtlich Mitte Juni werden die großen Bagger anrücken.
Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen würdigte den offiziellen Start der Arbeiten im Rahmen eines Pressetermins am heutigen Mittwoch als Meilenstein für die Aachener Innenstadtentwicklung:
„Wir reißen ein Parkhaus ab und gestalten anschließend alle gemeinsam ein neues Stück Stadt. Mit den wegweisenden politischen Entscheidungen im Rücken bin ich zuversichtlich, dass das Altstadtquartier der Zukunft mit viel Grün und einer hohen Aufenthaltsqualität zu einer lebendigen grünen Mitte wächst.“
Die nun startenden Abrissarbeiten seien Auftakt für eine spannende Entwicklung im Herzen der Altstadt.
Frauke Burgdorff, städtische Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bau und Mobilität, sagt:
„Wir haben bis heute bereits eine ganze Menge erreicht: Wir haben die Zusage des Bundes, dass unser Büchel-Projekt über das Programm ‚Nationale Projekte des Städtebaus‘ mit bis zu 5,5 Millionen Euro gefördert wird. Wir blicken stolz auf eine fachlich auf höchstem Niveau abgelaufene Planungswerkstatt mit den außergewöhnlich qualifizierten Planungsbüros aus Deutschland zurück, die uns den Weg für die vor kurzem gefasste Leitentscheidung ‚Wiese‘ weist. Dieses städtebauliche Konzept arbeiten wir nun aus. ‚Wiese‘ steht natürlich für mehr Grün am Büchel, aber eben nicht nur: Der Begriff steht für attraktiven öffentlichen Raum im Herzen der Stadt, der jede und jeden künftig dazu einlädt, dort zu verweilen. Eine junge Adresse, die Freude macht.“
Die Verantwortung für den Abriss und die künftige Entwicklung des Altstadtquartiers Büchel liegt federführend in den Händen der Städtischen Entwicklungsgesellschaft (SEGA), die selbst mit ihrer Geschäftsstelle nur wenige Meter von der Baustelle entfernt in der Mefferdatisstraße beheimatet ist. SEGA-Geschäftsführer Christoph Vogt versichert:
„Die kommenden Wochen und Monate bringen besondere Belastungen für die Aachener Innenstadt und die Menschen, die in direkter Nähe zum Büchel leben und arbeiten. Wir tun unser Bestes, um die Belastungen so gut wie möglich in einem erträglichen Rahmen zu halten.“ Und sollte es doch einmal an der einen oder anderen Stelle haken, sei die SEGA ansprechbar und habe ein offenes Ohr für alle Anwohnerinnen und Anwohner sowie weitere Betroffene.
Voraussichtlich ab Herbst soll auf dem Gelände des ehemaligen Parkhauses dann die gut 5000 Quadratmeter große Freifläche hergerichtet werden, die als „ZwischenZeit Büchel“ ab Frühjahr 2022 temporär bespielt, als Aufenthaltsfläche genutzt und begärtnert werden kann. Die Planungen hierzu laufen von Seiten der SEGA bereits auf Hochtouren.
Im Inneren des Parkhauses haben die Entkernungsarbeiten bereits begonnen. // Foto: Ulrich Simons |
Damit Komplikationen so weit wie möglich ausgeschlossen werden können, sind in den vergangenen zwei Jahren intensive Untersuchungen und Planungen erfolgt. Projektleiter Frank Schneiderwind und Klaus Schavan, Geschäftsführer des städtischen Gebäudemanagements behalten bei den komplexen Fragestellungen den Überblick:
„Wir haben unzählige Aspekte – von der Statik bis zu den Schadstoffen, von der Beweissicherung der umliegenden Gebäude bis zu Baugrundfragen, vom Thermalwasser bis zu archäologischen Sondierungen im Umfeld – berücksichtigen müssen und daraufhin das genaue Vorgehen entworfen. Nach den vorbereitenden Arbeiten können bald die sichtbaren Abrissarbeiten starten. Dabei kommt modernes Abbruchgerät zum Einsatz, das das Parkhaus von West nach Ost Stück für Stück ‚abknabbert‘. In einem ersten Schritt wird das Parkhaus von den denkmalgeschützten Nachbarhäusern in der Nikolausstraße gelöst."
In der Hochphase der Abrissarbeiten rechnen Stadt und SEGA mit bis zu 25 bis 30 Lkw-Fahrten pro Tag, um den Parkhaus-Schutt abtransportieren zu können. Um die Staubbelastung gering zu halten, werden zusätzlich Wasserkanonen eingesetzt.
Die Arbeiten werden montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr stattfinden, freitags bis spätestens 15 Uhr. Als Fahrtweg ist die alte Zufahrt zum Parkhaus vorgesehen – also rollen die Lkw über Peterstraße, Ursulinerstraße und Buchkremerstraße hin zum Büchel. Dann fahren sie über eine eigens eingerichtete Baustraße die Fußgängerzone Dahmengraben kreuzend wieder in Richtung Peterstraße ab.
Es kommt am Büchel zu keinen grundsätzlichen Straßensperrungen. Der Kfz- wie auch der Radverkehr wird trotz der Abrissarbeiten weiterhin rollen können. Mit kurzzeitigen Behinderungen durch den Baustellenverkehr ist natürlich dennoch zu rechnen. Zudem wird während der Zeit der Abbrucharbeiten ein absolutes Halteverbot am Büchel direkt gegenüber dem Parkhaus eingerichtet.
Weitere Infos zum Altstadtquartier Büchel und Kontaktadressen zur SEGA finden Sie im Internet auf www.buechel-aachen.de. |
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Tolle Idee: Bäume auf Rädern
Der erste Wanderbaum Aachens, den Ralf Oswald übergab, ist die "Abrissbirne". Die Initiative Wanderbaum Aachen ist ein von Bürger:innen initiiertes Projekt des gemeinnützigen VCD Aachen-Düren: https://wanderbaumallee-aachen.de/.
Der Birnbaum (Pyrus communis "Gellert's Butterbirne") im typischen Wanderbaum-Wagen wird von der Städtischen Entwicklungsgesellschaft Aachen (SEGA) im Zuge der Quartiersentwicklung Büchel finanziert.
Die "Abrissbirne" ist Symbol für den Umbruch vom Parkhaus zur öffentlichen Grünfläche und will dabei das Augenmerk auf Stadtgrün und andere, temporäre Nutzungsformen lenken.
Gebaut hat den ersten Wanderbaum Aachens die low-tec gGmbH Düren, weitere Baumgestelle sind bereits ehrenamtlich in Arbeit. |
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