
Ein feiner Vorgeschmack auf das, was da noch kommt. Und es gibt sogar wieder ein Parkhaus am Büchel (unten rechts in der Ecke). // Foto: sega |
04. Januar 2023
Leider nur für Fahrräder: Stadt baut
am Büchel das Parkhaus der Zukunft
Geschichte wiederholt sich: Da hatte die Stadt vor vielen Jahren den Elisengarten nach allen Regeln der Planerkunst aufgehübscht und musste dann feststellen, dass man vergessen hatte, zu den geplanten Laufwegen auch gleich die entsprechenden Fußgänger mitzuentwerfen. Denn die kümmerten sich einen Teufel um die Planungs-Theorie, und so hatte sich in der Praxis schon bald ein Netz von Trampelpfaden über die Ideen der Planer gelegt.
Das gleiche könnte demnächst am Büchel passieren, wo auf dem alten Parkhaus-Areal die "Zwischenzeit" bis zur endgültigen Bebauung ab etwa 2025 begonnen hat, und die "Wiese" langsam Gestalt annimmt. Wenn der Winter bei uns so weitergeht wie in Lappland der Hochsommer, dürfte es schon um Karneval herum soweit sein. Erstes zartes Grün ist bereits in diesen Tagen zu besichtigen.
Reden wir zunächst mal über die gelungenen Ansätze, denn davon gibt es eine Menge:
Erster Eindruck: Alle Wege verlaufen im Sande, nämlich in der Mitte mit den Stelen für Hängematten, Slaglines und Sonnensegel. Die Botschaft der Stadtentwicklungsgesellschaft Aachen (SEGA) an alle künftigen Besucher*innen: "Bringen Sie Ihre Ideen und Ausstattungsgegenstände einfach mit!" Zusatz von mir: "Aber bitte nicht ihre Hunde!"
Auch erfreulich: Der SEGA ist es nach eigenen Angaben gelungen, für weitere Ausstattungs-Gegenstände Sponsoren zu finden: Die STAWAG hat die Beleuchtung und ein schönes Insektenhotel gestiftet. Die Firma Deubner stellt einen blauen Container als Lagerraum zur Verfügung, damit Material und Technik für die künftigen Nutzungen sicher verstaut werden können.
Prognose: Sobald die Temperaturen entsprechend sind, wird es dort "brummen". Und das nicht nur wegen des Insektenhotels.
Vielleicht nicht ganz der richtigen Standort?
Neu ist auch die Fahrradbox in der Ecke zur Mefferdatisstraße. Die Anlage wurde durch die Stadt Aachen mit Förderung durch die EU und das Land NRW aufgestellt und wird in absehbarer Zeit in Betrieb gehen. Die Stadt will frühzeitig darüber informieren, wie Menschen auf zwei Rädern die Box buchen und nutzen können.
Und da sehe ich dann doch noch Verbesserungsbedarf: Wer einen Blick auf das Bild oben wirft, stellt drei Dinge fest: Die meisten Radfahrer dürften vom Büchel her kommen, und für die führt der Weg zunächst bis zum zentralen Sandplatz und ab da - wollen wir wetten? - auf der Direktroute quer über die neue Wiese.
Ein Platz für den Container unmittelbar an der Straße gleich neben dem Red House, wo früher die Parkhauseinfahrt war, wäre benutzerfreundlicher gewesen. Wenn es demnächst das "Haus der Küche" nicht mehr gibt, ist auch der letzte Grund weggefallen, in die Mefferdatisstraße zu fahren.
Ausprobieren, im Auge behalten und gegebenenfalls nachbessern.
Zudem ist die Aufstell- und Rangierfläche vor der Box zu schmal. Wenn ich das durch die geschlossene Tür richtig gesehen habe, werden die Räder vorwärts hineingeschoben und dann hochgewuchtet. Dazu müsste der "Vorplatz" aber mindestens eine Fahrradlänge tief sein. Sonst gibt es an dieser Ecke das erste Stück zertrampelte Wiese.
Und drittens: Das Ding ist so chic, dass ich ihm wünsche, dass es sich in kürzester Zeit als zu klein erweisen wird. Ist ja auch eine einfache Rechnung: Im alten Parkhaus an dieser Stelle gab es Platz für 373 Pkw, und deren Fahrerinnen und Fahrer kommen ja nach Ansicht und Willen der Verwaltung und der Oberbürgermeisterin demnächst alle mit dem Fahrrad. Könnte knapp werden.
Da die Apag künftig die Fahrradboxen betreiben soll, dürfte sich der Tarif an den Preisen für die bereits vorhandenen Stellplätze orientieren. Im Parkhaus an der Wirichsbongardstraße kosten 24 Stunden zwei Euro.
Weitere Parkcontainer in Vorbereitung
Das Fahrrad-Parkhaus am Büchel soll übrigens kein Einzelfall bleiben: Wie die Stadt auf Anfrage mitteilt, werden neben der Box am Büchel weitere Anlagen errichtet, u.a. in der Brabantstraße (Anlage steht, in Betrieb ist sie noch nicht) und an der Schanz.
Zudem wird es in drei Apag-Parkhäusern weitere Radabstellanlagen geben, ebenso auf dem Gelände der Uniklinik-Zweigstelle "Franziskus" am Morillenhang
Die Stadt will zu dem gesamten Themenkomplex noch ausführlich informieren. Ich dann auch.

Geht in Betrieb, sobald über die Brache am Büchel Gras gewachsen ist: Die neue Fahrradgarage am Büchel ist optisch vom Feinsten, steht aber für Radfahrer, die gewohnt sind, den kürzesten Weg zwischen zwei Punkten zu wählen, an der falschen Stelle. Zudem ist die Aufstellfläche vor der Box zu schmal. // Foto: Ulrich Simons |
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