Der Zwarte Weg am Nordrand von Cadier en Keer bei Maastricht im limburgischen Heuvelland ist Teilstück der Trasse einer alten, dampfbetriebenen Bimmelbahn, die zwischen 1923 und 1938 zwischen Vaals und Maastricht verkehrte. Aus dem Vorhaben, auf der alten Bahntrasse einen Radweg nach Vorbild der Vennbahntrasse anzulegen, wird jedoch nichts. Nach vier Jahren wurden die Pläne jetzt begraben. // Foto: Archiv Ulrich Simons |
19. Dezember 2019
Nach vier Jahren Planung: Kein neuer Radweg von Aachen nach Maastricht
Es hätte schön werden können. Allerdings nicht für alle. Und deswegen haben die Provinz Niederländisch-Limburg und die beteiligten Gemeinden Maastricht, Eijsden-Margraten, Gulpen-Witten und Vaals jetzt auf Empfelung der Planungsgruppe das Projekt "Trambaanfietsroute" nach vierjähriger Planung begraben.
Fehlende Unterstützung aus Politik und Gesellschaft hätten das Ende für den geplanten neuen Radweg auf einer alten Straßenbahntrasse zwischen Aachen und Maastricht bedeutet, teilte jetzt Edwin Claessens von der Projektgruppe Trambaanfietsroute per Mail mit.
Im Jahr 2015 hatten die Provinz und die vier Gemeinden erste Pläne zu dem neuen Radweg präsentiert und eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Ziel sollte eine attraktive und sichere Fahrradverbindung zwischen Maastricht und Aachen sein als Alternative zum heutigen Radweg, der über weite Strecken neben der Landstraße verläuft.
Von Anfang an hatte sich Widerstand gegen das Projekt formiert. Anwohner befürchteten, dass im Sommer täglich (laut Prognose) bis zu 500 Radfahrer hinter ihrem Haus vorbeistrmpelten und eine mehr als drei Meter breite, befestigte Trasse das Naturschutzgebiet durchziehen würde, wo bisher nur Waldwege und Trampelpfade verliefen.
Pläne mehrfach geändert
Mehrfach wurde die Streckenführung draufhin angepasst, die geplante Befestigung einzelner Teilstücke aufgegeben und Naturschutzgebiete umfahren. Doch auch diese Planänderungen und eine Bürgerbeteiligung konnten den Widerstand von Anrainern und Betroffenen nicht stoppen. Schließlich empfahl die Projektgruppe Trambaanfietsroute, die Pläne nicht weiter zu verfolgen.
Die Nutzung der alten Straßenbahntrasse aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hätte vor allem Impulse für Tourismus und Gastronomie in den Orten an der Strecke liefern sollen. Aufgrund der geringen Steigungen im Verlauf schien die alte Trasse ideal als Radweg.
Die Trauer über das abgeblasene Projekt hält sich bei den Bürgerinitiativen in Grenzen. Johann Simon Genten aus Lemiers: "Die lokalen Bürgerinitiativen in Vaals und anderen Dörfern in Limburg sind glücklich, dass das Projekt gestorben ist! Wir sind froh, dass unserer Bedenken gehört worden sind. Es gibt wunderbare Radwege in Limburg, und einen neuen brauchen wir nicht, schon gar nicht als touristischen Anziehungspunkt." |