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Momentaufnahme aus einem Video des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer: Nur fünfeinhalb Minuten nach dem Umkippen der Kerze steht nicht nur der Christbaum, sondern bereits das ganze Wohnzimmer lichterloh in Flammen. // Screenshot: Ulrich Simons |
21. Dezember 2019
Advent, Advent, die Wohnung brennt:
Tipps fürs Fest von der Feuerwehr
Zwischen Gemütlichkeit und Lebensgefahr liegen manchmal nur wenige Minuten. Dann brennt nicht nur ein Lichtlein am Adventskranz, sondern das Zimmer oder gleich die ganze Wohnung. Dabei greifen die Flammen schnell um sich, denn Adventskränze, Weihnachts-Deko und Weihnachtsbäume sind wahre Brandbeschleuniger.
Rund 15.000 Mal ist Jahr für Jahr zur Weihnachtszeit die Feuerwehr in deutschen Wohnungen zu Gast. Und trotz aller Warnungen kommt es auch in Aachen in der Weihnachtszeit zu Wohnungsbränden, bei denen Personen verletzt werden und hohe Sachschäden entstehen.
Innerhalb von Sekunden steht alles in Flammen
Wussten Sie, dass Ihr mühevoll geschmückter Weihnachtsbaum innerhalb von Sekunden in Vollbrand stehen kann? Tannen und Fichten, die Sie in der Weihnachtszeit an Verkaufsständen erwerben können, haben schon eine weite Reise hinter sich. Die meisten Bäume kommen aus den skandinavischen Ländern zu uns und werden dort schon im November geschlagen.
Dementsprechend trocken sind die Weihnachtsbäume, wenn sie in Ihrem Wohnzimmer aufgestellt werden. Heizungsluft sorgt für ein zusätzliches Austrocknen, und so wird der Baum, je länger er steht, innerhalb von Sekunden zum reinsten Brandbeschleuniger (Video).
Gleiches gilt für den Adventskranz. So frisch und grün er am ersten Advent noch aussieht, ist der Ring aus Zweigen bereits nach wenigen Tagen meist strohtrocken und birgt in Kombination mit abgebrannten Kerzen oder bei unsachgemäßer Handhabung ein enormes Risiko.
Die größte Gefahr geht von Kerzen aus
„Häufigste Brandursache ist Unachtsamkeit und der unsachgemäße Umgang mit Kerzen“, warnt Frank Groeteclaes, bei der Aachener Feuerwehr zuständig für Brandschutzerziehung und –aufklärung. Kerzen, Teelichter, Laternen, Duftöle, Adventskränze und Weihnachtsgestecke gehören für viele aber nun mal zur Vorweihnachtszeit genauso dazu wie der Tannenbaum am Heiligabend.
Wer also trotz aller Warnungen auf Kerzen nicht verzichten möchte, sollte folgende Tipps der Feuerwehr Aachen zur eigenen Sicherheit beachten.
- Kerzen nie zu nah an Vorhängen (Luftzug), an Holzverkleidungen, Papiertischdecken oder Servietten aufstellen.
- Kerzen immer auf nicht brennbare Unterlagen stellen (Kerzenhalter oder Teller aus Metall oder Glas verwenden).
- Verwenden Sie nie brennbare Kerzenhalter (z.B. aus Kunststoff, Pappe bzw. Papier).
- Zu weit abgebrannte Kerzen insbesondere bei trockenen Gestecken nicht verwenden und frühzeitig austauschen.
- Kinder können Tischdecken mit dem Adventskranz oder dem Weihnachtsgesteck herunterziehen.
- Niemals Kerzen unbeobachtet brennen lassen.
- Darauf achten, dass Kerzen immer senkrecht stehen und gerade abbrennen.
- Keine Kerzen mit Metalldrähten aufspießen und in den Stroh-, Kunststoff- oder Tannenkranz stecken. Hier entsteht eine hohe Brandgefahr durch heiße Metalle und die damit verbundene Wärmeleitung!
- Sorgen Sie für ausreichend Standsicherheit und vermeiden Sie das umkippen oder Umstoßen von Kerzen oder des Weihnachtsbaumes.
- Kerzen nie zu nahe unter den darüber liegenden Zweigen oder Deko-Materialien anbringen.
- Blasen Sie Kerzen frühzeitig aus und nicht erst unmittelbar vor dem Zubettgehen. (Rückzündung möglich)
- Kaufen Sie Ihren Weihnachtsbaum am besten erst kurz vor dem Fest. Achten Sie auf einen frisch geschlagenen Weihnachtsbäume und lagern Sie ihn solange wie möglich kühl und feucht.
- Seien Sie bei älteren, trockenen Gestecken und älteren Weihnachtsbäumen besonders vorsichtig. Bäume regelmäßig gießen, Gestecke mit einer Blumenspritze befeuchten. Das senkt die Brandgefahr.
- Immer ein geeignetes Löschgerät bereitstellen (Eimer mit Wasser oder Feuerlöscher).
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Hilft oft nur in den ersten Sekunden: Trotzdem sollte ein Feuerlöscher in der Nähe sein, wenn an Adventskranz oder Tannenbaum mit brennenden Kerzen hantiert wird. Denn: Je älter das Grünzeug, desto leichter ist es entflammbar.
Foto: Gloria |
Mit diesen Empfehlungen und Warnhinweisen, so hoffen Frank Groteclaes und seine Kolleginnen und Kollegen, kann die Aachener Feuerwehr mit dazu beitragen, dass die Menschen keine „Feuertage“ sondern vielmehr ein paar schöne Feiertage verbringen werden.
Quelle: Feuerwehr Stadt Aachen / Presseamt Stadt Aachen |