Ein Fußgängerüberweg unmittelbar an der Ausfahrt des Rewe-Marktes im Bunker soll künftig das Überqueren der Lütticher Straße sicherer machen. Weil auf beiden Straßenseiten drei Pkw-Stellplätze in eine Aufstellfläche für Fußgänger umgewandelt werden, verbessert sich für Autofahrer zwar die Sicht nach links beim Verlassen des Rewe-Parkplatzes. Unmittelbar vor dem Netto auf der anderen Straßenseite wird es dagegen künftig keine Parkplätze mehr geben. // Kartierung: Stadt Aachen |
30. Januar 2020
Lütticher Straße: Zebrastreifen
soll Rewe und Netto verbinden
"Dann geh doch zu Netto!!!" krakeelt der Knirps in der Radiowerbung. Den Slogan dürfen Netto-Kunden an der unteren Lütticher Straße demnächst wörtlich nehmen: Die drei Pkw-Stellplätze vor dem Discounter nahe der Schanz werden in absehbarer Zeit wegfallen. An ihre Stelle kommt ein Fußgängerüberweg.
Einstimmiger Beschluss im Ausschuss
Ein Rewe-Supermarkt im alten Weltkriegs-Bunker auf der einen Seite, auf der anderen weitere Geschäfte des täglichen Bedarfs und 74 fast fertige Studenten-Appartements im Innenbereich, dazwischen die vielbefahrene Lütticher Straße: Für Fußgänger ist es zwischen Morillenhang und Schanz mitunter schwierig, die andere Straßenseite zu erreichen.
Künftig werden sie es einfacher haben: Einstimmig beschloss der Mobilitätsausschuss in seiner Sitzung am Donnerstag: Gleich neben der Einfahrt zum Rewe-Bunker sorgt künftig ein Fußgängerüberweg für einen sicheren Seitenwechsel. Die von der Verwaltung vorgeschlagene Einrichtung einer Mittelinsel als Querungshilfe in Höhe der verlassenen Oebel-Filiale wurde verworfen.
CDU und SPD hatten in der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte am 23. Mai vergangenen Jahres den Antrag auf eine Querungshilfe gestellt. Daraufhin hatte die Verwaltung vier Lösungs-Varianten bis hin zum Zebrastreifen ausgearbeitet.
Keine Parkplätze mehr vor dem Netto
Die jetzt beschlossene Lösung hat einen weiteren Vorteil: Wer derzeit als Autofahrer den Rewe-Parkplatz verlässt und auf die Lütticher Straße einbiegen möchte, sieht nach links fast nichts, weil dort parkende Fahrzeuge den Blick verstellen. Hier soll eine Aufstellfläche für die Fußgänger eingerichtet werden, weshalb dort drei Stellplätze wegfallen. Dadurch wird für die Autofahrer der Blick Richtung Amsterdamer Ring frei.
Etwas unglücklich: Während der Rewe-Markt im Bunker diese Straßenseite für Fußgänger überhaupt erst attraktiv gemacht hat, läuft der neue Überweg genau auf den Netto auf der Sparkassen-Seite zu. Dort werden ebenfalls drei Parkplätze weggenommen, weshalb künftig unmittelbar vor dem Netto für Kunden keine Parkmöglichkeit mehr bestehen wird.
Den Aussschlag für die Entscheidung des Ausschusses, der damit einer Empfehlung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte folgte, hatte eine Zählung der Fußgänger gegeben. Das ziemlich eindeutige Ergebnis war, dass an der jetzt beschlossenen Stelle die meisten Straßenüberquerungen erfolgten und damit der höchste Bedarf gegeben war.
Nicht berücksichtigt wurde dabei offenbar eine mögliche Verlagerung der Fußgängerströme, wenn demnächst die 74 Studentenappartements hinter der Luisen-Apotheke bezogen sind.
Bleiben die Kosten: Die von der Verwaltung vorgeschlagene preisgünstigste Variante, eine Mittelinsel in Höhe der ehemaligen Oebel-Filiale, hätte rund 5000 Euro gekostet. Der Fußgängerüberweg schlägt mit 35.300 Euro zu Buche.
Die weiteren Schritte im Verfahren: Ausführungsplanung durch die Verwaltung, danach Ausschreibung der Bauarbeiten. Voraussichtliche Fertigstellung des Überweges: frühestens in einem Jahr.
Auf Höhe der Netto-Filiale soll der Fußgängerüberweg über die Lütticher Straße angelegt werden. Der Discounter verliert dadurch die drei Parkplätze vor seiner Filiale. // Foto: Ulrich Simons |
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