07. März 2020
Zum "Tag der Archive":
Aachens tiefste Baugrube im Juni 1976
Die Häuserzeile hätte man am Ende mühelos in das Loch hineinbekommen: Das Foto von der Baugrube an der Lagerhausstraße war eines der ersten Bilder, die ich Mitte der 1970er Jahre für die "Aachener Nachrichten" geschossen habe. Viele Tausend sollten noch folgen, und die Negative stehen heute in dicken DIN-A4-Ordnern in meinem Arbeitszimmer und warten darauf, die Reise durch den Scanner anzutreten.
90 Prozent der Bilder waren tagesaktuelle Aufnahmen, die heute kein Mensch mehr braucht. Aber unter den restlichen zehn Prozent schlummert noch so manches Juwel wie dieses Foto aus dem Juni 1976.
Der Blick geht von der Zollamtstraße hinüber zur Lagerhausstraße. Rechts lugen noch ein paar Bäume am Bahnhofsplatz hervor, weiter nach links käme als nächstes das Marschiertor. Unten in Aachens damals tiefster Baugrube (21 Meter) wirken die Planierraupe und der Lkw wie Spielzeuge.
Zwischen den beiden Straßen geht es heute fünf Etagen im Parkhaus Hauptbahnhof unter die Erde, oben über den 566 Stellplätzen thront das Verwaltungsgebäude Lagerhausstraße. Gleich auf der Einfahrtsebene gibt es inzwischen nicht nur für Besucher des Verwaltungsgebäudes auch 34 wind- und wettergeschützte, kostenlose Fahrrad-Stellplätze.
Unter der Woche wird das Parkhaus vorwiegend von Mitarbeiter(inne)n der Verwaltung oben drüber genutzt, an den Wochenenden fehlt ihm zum Geheimtipp im Moment noch die attraktive Verbindung in die Innenstadt. Wenn es gelänge, die (Fuß-)Wege dorthin etwas aufzuhübschen, wäre das Parkhaus am Bahnhof ein interessanter Mosaikstein bei der angestrebten Mobilitätswende.
|