Statt Menschenmassen nur Videos im Internet: Wegen der Corona-Pandemie bleibt auch der Keukenhof in Holland in diesem Jahr geschlossen. // Foto: Archiv Ulrich Simons |
25. März 2020
Auch das ist Corona:
Keukenhof dieses Jahr nur im Internet
Der schönste Frühlingsgarten der Welt, der Keukenhof südlich von Haarlem in den Niederlanden, wird in dieser Saison zum ersten Mal in seiner fast 70-jährigen Geschichte nicht für Besucher öffnen. Sieben Millionen von Hand gesetzte Tulpen werden verblühen, ohne dass sie ein Besucher leibhaftig zu Gesicht bekommen hat. Auch das ist eine Auswirkung der Corona-Pandemie.
Als die niederländische Regierung ihr erstes Notfallprogramm verabschiedete, hatten die Betreiber um Direktor Bart Siemerink noch gehofft, die für den 21. März geplante Eröffnung des Parks nur bis zum 6. April verschieben zu müssen. Doch am Montag verschärften die Niederlande noch einmal ihre Maßnahmen, um eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Und die neuen Regeln enden frühestens am 31. Mai.
Seit Mittwoch heißt es daher auf der Internetseite des Blumenparks: "Keukenhof wird dieses Jahr nicht eröffnet". Die Arbeit eines ganzen Jahres ist für die Katz'.
Denn die niederländische Regierung, die das Corona-Thema zunächst etwas lockerer angegangen war als zum Beispiel ihre deutschen Nachbarn, hat ihre Maßnahmen im zweiten Anlauf erheblich verschärft und das öffentliche Leben weiter eingeschränkt. Kommunen haben jetzt unter anderem die Möglichkeit, Zusammenkünfte von mehr als drei Personen auf öffentlichen Plätzen zu verbieten.
Enormer finanzieller Verlust
Die Nachricht vom Komplett-Ausfall der Saison 2020 bedeutet natürlich für den Park einen enormen finanziellen Verlust.Im vergangenen Jahr passierten rund 1,5 Millionen Menschen die Kassen. Während die meisten Kosten schon aufgelaufen waren, sind jetzt auf der anderen Seite keinerlei Einnahmen zu erwarten.
Zwar sei der 32 Hektar große Park nicht nach Angaben der Betreiber in seinem Bestand gefährdet, doch die Einbußen betreffen nicht nur Keukenhof unmittelbar. Leidtragende der Schließung sind unter anderem auch die 1300 Zeitarbeitskräfte, Busunternehmen, Hotels und nicht zuletzt die rund 100 Blumenzüchter, die den Park Jahr für Jahr in ein farbenprächtiges Paradies verwandeln.
Trotzdem soll der Frühling nicht komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit Einzug halten. "Wenn die Menschen nicht zum Keukenhof kommen können, bringen wir den Keukenhof eben zu den Menschen", haben sich die Betreiber gesagt und präsentieren ihren Park nun im Internet.
Wie schön der Park auch in diesem Jahr wieder geworden ist, kann man sich in den kommenden Tagen und Wochen auf diese Weise wenigstens virtuell anschauen. Experten geben dazu die passenden Erläuterungen. Die ersten beiden Videos sind bereits online!
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