Versuchen Sie es erst gar nicht: Die Niederländer riegeln über die Ostertage ihre "hochalpine Ecke", das Heuvelland im Dreieck Vaals - Valkenburg - Eijsden, für Tagestouristen aus Deutschland ab, um eine weitere Verbreitung des Corona-Virus zu verhindern. // Karte: Veiligheidsregio Zuid-Limburg |
09. April 2020
Niederländer machen Heuvelland
über Ostern für Tagestouristen dicht
Die Osterlämmchen bei Schäfer Ger Lardinois in Epen, die endlosen blühenden Obstbaumplantagen bei Hoogcruts, die schnuckeligen Gasthöfe an der Mergellandroute: In diesem Jahr ist alles an den Ostertagen für deutsche Tagestouristen unerreichbar. Die Niederländer machen wegen des Corona-Virus ab Gründonnerstag das Heuvelland ("Hügelland") dicht. Die Sperrung gilt zunächst bis zum 15. April.
Weil bereits am vergangenen Wochenende in der beliebten Tourismusregion von Ausgangssperre und Corona wenig zu spüren war, haben die Niederländer die Daumenschrauben noch ein wenig angezogen. So soll verhindert werden, dass große Gruppen von Menschen zusammenkommen und womöglich dazu beitragen, dass das Corona-Virus weiter verbreitet wird.
Die Maßnahme gilt zunächst bis Mittwoch, 15. April. Notwendiger Zielverkehr ist aber weiterhin erlaubt.
Betroffenes Gebiet
Die Maßnahme gilt für das Gebiet zwischen den Autobahnen A2 (bei Meerssen), A79, A76 (bei Voerendaal/Heerlen) und Eijsden, um den Tagestourismus im Heuvelland zu unterbinden. Die Schließung erfolgt täglich jeweils von 9 Uhr bis 18 Uhr. Auf der Grundlage der Auswertung des Osterwochenendes entscheidet die Veiligheidsregio Zuid-Limburg, ob eine Verlängerung der Maßnahme notwendig ist.
Zufahrtsstraßen
Der Tagestourismus wird auf den Zufahrtsstraßen zum Heuvelland kontrolliert. Dies kann an einigen Stellen zu Staus führen.
Selbstverständlich bleiben die generell gültigen Corona-Maßnahmen in Kraft. Wer sich nicht an die gültigen Regeln hält, muss mit Strafen rechnen. Zur Überprüfung und Durchsetzung der Maßnahmen setzen die Niederlande Polizei und Ermittlungsbeamte ein.
Geschäfte
In der Gemeinde Vaals sind die Geschäfte am Ostersonntag, 12., und am Ostermontag, 13. April, geschlossen.
Am vergangenen Wochenende haben die zuständigen niederländischen Behörden dort ein hohes Besucheraufkommen – auch aus Deutschland – verzeichnet und setzen daher nun die Schließung der Geschäfte um. |
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Dieses Jahr kommt kein Besuch aus Deutschland. Den Lämmern von Schäfer Ger Lardinois im Schaapskooi Mergelland stehen ruhige Ostertage bevor. // Foto: Archiv Ulrich Simons |
Keineswegs unfreundlich gemeint
Schon seit Beginn der Osterferien werden deutsche Autofahrer an der Landesgrenze zu den Niederlanden mit dem Schild „Reise nicht notwendig? Bleiben Sie bitte zuhause!“ empfangen. Die niederländischen Behörden stellen heraus, dass diese Botschaft keineswegs unfreundlich gemeint, sondern der derzeitigen Lage geschuldet sei.
In den kompletten Niederlanden gilt grundsätzlich bis zum 28. April:
alle Restaurants, Bars, Terrassen sind geschlossen;
alle Sportvereine, Fitnesscenter, Saunen, Kasinos, Vergnügungshallen und Sexeinrichtungen sind geschlossen;
öffentliche Orte wie Museen, Konzerthallen, Theater und Sportclubs sind geschlossen;
alle Veranstaltungen, für die eine Genehmigungspflicht aufgehoben wurde (diese Maßnahme gilt sogar bis zum 1. Juni) sind annulliert worden.
Darüber hinaus sind in den Niederlanden Geschäfte und öffentliche Verkehrsmittel verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen. Sie müssen dafür sorgen, dass die Menschen eineinhalb Meter voneinander entfernt sind. Viele Geschäfte haben daher beschlossen, zu schließen, und viele Märkte wurden gestrichen. Für den öffentlichen Verkehr gelten angepasste Fahrpläne.
Auch das gilt in den Niederlanden: Gruppen von mehr als zwei Personen sind nur erlaubt, wenn sie 1,5 Meter Abstand halten. Bei Nichtbeachtung kann es zu polizeilichen oder kommunalen Maßnahmen kommen: Die Geldstrafe für Erwachsene beträgt 390 Euro, die für Minderjährige 95 Euro.
Schon seit Anfang vergangener Woche gilt in der gesamten Provinz Zeeland ein Übernachtungsverbot für Touristen. Auch in einigen anderen Gegenden des Landes sind Urlauber tabu, andere Küstenregionen wiederum verzichten auf Verbote. Sie setzen auf Freiwilligkeit und auf die Vernunft der Bürger.
Die Botschaft, die der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte an Touristen aus Belgien und Deutschland richtet, ist somit klar: „Bleibt zu Hause. Restez à la maison. Blijf thuis!“
Quelle: Stadt Aachen, Presseamt
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