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Noch ist der Deckel drauf, aber ab dem 20. Mai ist das Freibad Hangeweiher wieder geöffnet. // Foto: Stadt Aachen - Katharina Franke |
16. Mai 2020
Hangeweiher öffnet: 280 Badegäste,
Online-Tickets und immer schön im Kreis
"Nüüs ze schwemme, nüüs ze paddele, nüüs ze baade, Stonnde op Kabine waade, kanns voor Köpp kein Wasser seh'n - Hangeweiher, wie bist Du so schön!" sangen die "Drei Atömchen" im Karneval 1974. Doch die Zeiten haben sich geändert. Am Mittwoch öffnet der Hangeweiher wieder - und nichts ist mehr wie es mal war.
Schwimmen in Zeiten von Corona hat nicht mehr viel Ähnlichkeit mit dem sorglosen Badespaß vergangener Jahre. Hygiene- und Abstandsvorgaben zur Eindämmung des Corona-Virus führen dazu, dass in diesem Jahr deutlich weniger Menschen gleichzeitig das 23.000 Quadratmeter große Areal betreten dürfen und in den beiden Becken schwimmen können.
Ausgeklügeltes Konzept
„Wir haben dazu ein ausgeklügeltes Konzept erstellt“, erläutert Susanne Schwier, Beigeordnete für Bildung, Kultur, Schule, Jugend und Sport der Stadt Aachen. Denn: Es dürfen statt der mehr als 5000 Besucherinnen und Besuchern, die bisher an heißen Tagen über den Tag verteilt kamen, in dieser Saison nur 280 gleichzeitig auf die Liegewiesen und in die Becken.
Um möglichst vielen Aachenerinnen und Aachenern die Möglichkeit zu einer Erfrischung im kühlen Nass zu gewähren, gilt es, die Einhaltung der Badezeiten zu beachten.
Montags vormittags ist erst einmal die traditionelle Grundreinigung ohne Publikum, danach gibt es zwei "Zeitfenster" für Badegäste, einmal von 13 bis 17.15 Uhr und von 18 bis 20 Uhr.
Dienstags bis freitags öffnet das Freibad für Frühschwimmer*innen um 6.30 Uhr, samstags und sonntags um 7 Uhr. Um 9 Uhr werden die Frühaufsteher "rausgeschmissen", dann wird eine Dreiviertelstunde geputzt und desinfiziert.
Weiter geht es mit der zweiten Gruppe von 9.45 bis 13 Uhr, danach kreisen wieder der Wischlappen und die Sprühflasche. Gruppe 3 darf von 13.45 bis 17.15 Uhr ins Wasser, bevor von 18 bis 20 Uhr (ab Juni bis 20.30 Uhr) die letzten 280 des Tages ihre Kreise ziehen dürfen.
Tickets nur online
Tickets können in dieser Saison nur online gekauft werden. Dies soll ab Montag, 18. Mai, gegen Mittag möglich sein. Die Kartenautomaten stehen nur für Personen mit gültigen „Bonuskarten (plus)“ zur Verfügung, weil dort Abstände nicht einzuhalten wären.
Auch Nicht-Zahler sowie Kunden mit Jahres- oder Bonuskarten müssen ein sogenanntes „Zugangsticket“ kostenfrei online im Service-Portal „Mein Aachen“ unter www.aachen.de buchen! Wer allerdings gar keinen Zugang zum Internet hat, kann sich in absoluten Ausnahmenfällen am Info-Point neben der Kasse melden.
Getrennte Ein- und Ausgänge
Es gibt weitere Veränderungen: „Der Eingang ist wie gewohnt vom Kassenbereich an der Sternwarten-Seite aus zugänglich, der Ausgang führt zum Park, damit sich die Menschen in bestimmten Bereichen nicht zu sehr knubbeln“, erläutert Schwier. Das betrifft auch die Sammelumkleiden, Wandschränke und die warmen Duschen - sie sind nicht geöffnet. Die Einzelumkleiden sind von der Schließung nicht betroffen. Sonnenliegen und Bänke haben Badleiter Torsten Liebl und sein Team sicher verstaut.
Frank Meyers vom Fachbereich Sport der Stadt, der maßgeblich mitLiebl und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Konzept erarbeitet hat, ergänzt: „Die Rutsche und der Sprungturm bleiben leider erst einmal auch zu.“
„Handläufe, Duschknöpfe oder Griffe werden noch öfter gereinigt als sonst. Hier haben wir den Hygieneplan angepasst“, erklärt Lara Montag, ebenfalls vom Fachbereich Sport. Tischtennis – weil kontaktlos – sei bereits erlaubt, Basket-, Volley- oder Fußball müssen noch bis zum 30. Mai warten.
In den Becken werden immer zwei Bahnen zusammen abgetrennt, so dass Schwimmerinnen und Schwimmer in eine Richtung hin und in die andere zurück schwimmen können. Dann bleibt eine Bahn daneben gesperrt. Dann folgt wieder eine abgetrennte Doppelbahn, dann wieder eine gesperrte und so weiter. |
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Badleiter Torsten Liebl hat arbeitsreiche Wochen hinter sich. Jetzt freut er sich, trotz der ungewöhnlichen Umstände bald wieder Gäste begrüßen zu dürfen. // Foto: Stadt Aachen - Katharina Franke |
Im Kleinkindbereich will man so verfahren wie auf Spielplätzen: Planschbecken und Spielgeräte sind grundsätzlich geöffnet. Susanne Schwier: „Aber hier wird immer eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter stehen, um zu schauen, dass nicht zu viele Familien in dem Bereich sind.“
Auch auf den Wegen durch das Freibad will man „ungewollte Ansammlungen“ verhindern. Deshalb sind Rundwege ausgeschildert, Wege abgesperrt, werden Markierungen Richtungen weisen.
Personal wurde aufgestockt, Chlorgehalt bleibt gleich
Damit auch alle Besucherinnen und Besucher mit den ungewohnten Vorgaben gut umgehen können, „wird an strategischen Punkten Personal stehen, um zu helfen“, so die Beigeordnete. Das Personal ist dafür noch einmal deutlich aufgestockt worden. „Wir werden auch jeden Abend eine Bilanz ziehen: Was hat geklappt, was nicht? Wir lernen von Tag zu Tag“, verspricht Schwier.
Was nicht „aufgestockt“ wird ist der Chlorgehalt des Beckenwassers: „Wir werden alles so machen wie in jedem Jahr“, erläutert Susanne Schwier, die sich bei Experten rückversichert hat, dass diese Maßnahmen absolut ausreichend sind, um das Virus abzutöten. Badleiter Liebl: „Auch im Normalbetrieb wird das Wasser ja regelmäßig getauscht, Frischwasser ins Becken geleitet.“
Die städtischen Schwimmhallen öffnen nach und nach wieder
Gute Nachrichten gibt es auch für Sportabiturientinnen und -abiturienten, die Schwimmen als Sportart gewählt haben: „Wir werden das Bad auch dafür nutzen, dass die jungen Menschen trainieren und sich vorbereiten können“, freut sich Schwier. Außerdem gehe die Schwimmhalle Brand auch bald wieder an den Start, zunächst ebenfalls für Abitur-Training und -prüfungen, bald aber für alle Schwimmbegeisterten.
Die anderen städtischen Hallen, hier zunächst die Ulla-Klinger-Halle, würden ebenfalls vorbereitet und gingen nach und nach wieder in Betrieb gehen. Allein die historische Elisabethhalle bleibt wie üblich in den Sommerferien geschlossen.
Alles immer noch besser als vor 41 Jahren, am 8. Mai 1979. Da sah es im Freibad Hangeweiher baustellenbedingt nämlich so aus. Durch den langen Winter (sowas gab es damals auch noch) waren die Sanierungsarbeiten in Verzug geraten. Schließlich öffnete das Freibad Anfang Juni wieder. // Foto: Archiv Ulrich Simons |
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