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Präzisionsarbeit: Mit einem gewaltigen Kran der Firma Wertz und viel Fingerspitzengefühl dirigiert Kranführer Michael Vasen die Lüftungsbauer Michael Reitler und Bernd Thönissen von der Firma Neuefeind in Würselen samt neuem Wetterschutzgitter in den Lichtschacht, (Danke an Thomas Bürgerhausen für den Fensterplatz!) // Foto: Ulrich Simons |
25. Juni 2020
Riesenkran am Franziskus
sorgt für Ruhe in der Nacht
Schön, wenn man auch mal helfen kann.
Volker Schultheis aus der oberen Sanatoriumstraße schickte mir Anfang Mai eine ziemlich verzweifelte Mail, weil er nachts kaum noch ein Auge zubekam. "Tag und Nacht hören wir - bei offenem Fenster in der Nacht besonders störend, weil nicht durch den mittlerweile starken Verkehr am Tage überlagert - ein dumpfes summendes Geräusch; dies ununterbrochen rund um die Uhr. (...) Kann es eine (defekte) Klimaanlage sein?"
Das wusste ich natürlich auch nicht, aber ich berichtete Alexander Weisser, dem Verwaltungsdirektor des "Franziskus", von den Problemen seines Nachbarn und fragte an, ob er sich vielleicht einmal mit seinem Haustechniker auf Ursachenforschung begeben könnte.
Alexander Weisser antwortete gleich am nächsten Tag. "Ich spreche umgehend mit dem Technischen Leiter. Wenn wir dem Geräusch auf den Grund gegangen sind, melde ich mich gerne nochmal."
Bernd Schumacher, am "Franziskus" zuständig für den Geschäftsbereich Gebäudetechnik, konnte am 20. Mai erste Erfolge vermelden: "Wir sind wir bei der Suche nach der möglichen Lärmquelle bereits fündig geworden. Die Strömungsgeräusche entstehen (nach Überprüfung am 19.05.2020 mit der ausführenden Firma) durch einen Defekt am Luftansauggitter der Aussenluftansaugung. Eine entsprechende Materialbestellung ist bereits erfolgt."
Es war also tatsächlich die Klimaanlage, wie Volker Schultheis bereits richtig vermutet hatte.
Corona-bedingt dauerte es dann doch noch bis zum 25. Juni. Dann aber, im Spätnachmittag, fuhr vor der Krankenhaus-Kapelle aus dem Jahr 1925 die Firma Wertz mit einem gewaltigen, ziemlich nagelneuen Autokran vor.
Vier lenkbare Achsen, ein bis auf 60 Meter ausfahrbarer Mast und eine maximale Traglast von 90 Tonnen (das sind 90.000 Kilogramm) - beeindruckende Zahlen.
Weil sich der "Tatort" in einem ziemlich unerreichbaren, dreieckigen Lichtschacht zwischen Ärztehaus und Krankenhauskapelle befand, war der Kraneinsatz erforderlich.
Im Arbeitskorb ließen sich die beiden Lüftungsbauer Michael Reitler und Bernd Thönissen von Kranführer Michael Vasen über das Dach hieven, demontierten das alte Wetterschutzgitter und brachten das neue Teil an seinen Bestimmungsort.
Projektleiter Mathias Müller von der Firma Neuefeind erklärte mir derweil, was Volker Schultheis wochenlang die Nachruhe geraubt hatte: Im Wetterschutzgitter habe sich hinter den Einlasslamellen ein Fliegendraht befunden, der das Eindringen unerwünschter Kleinteile und Insekten in die Klimaanlage verhindern sollte.
Dieser hatte sich im Laufe der Jahre komplett zugesetzt, so dass der Ventilator dahinter am Schluss ständig unter Volllast gelaufen sei.
Dabei sei auch das zugekleisterte Gitter angesaugt worden, und weil die Luft nun auf nicht vorgesehenen Wegen an der Schutzvorrichtung vorbeiströmte, sei es zu der störenden "Gerauschentwicklung" gekommen. |
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Auf dem Weg zur Arbeit: Michael Reitler und Bernd Thönissen bringen das neue Wetterschutzgitter an seinen Bestimmungsort (im Bild in der Mitte ganz rechts). // Foto: Ulrich Simons |
Altes Gitter raus, neues rein - nach knapp zwei Stunden war die Aktion abgeschlossen, der Autokran konnte abrücken, und Volker Schultheis erstmals nach Wochen wieder gut schlafen.
Am Freitagmorgen bedankte er sich für meine Vermittlung und schrieb weiter: "In dieser tropischen Nacht konnten wir mit offenem Fenster und ohne rauschende Begleitung schlafen. Besonders der Weckdienst unterschiedlichster Vogelstimmen funktionierte störungsfrei. Wir sind froh dass das Krankenhaus den technischen Fehler nun behoben hat. Es wäre nett, wenn Sie diesen Dank an die betreffenden Entscheider des 'Franziskus' weitergeben würden."
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