Das Parkhaus in "tragender Rolle". Hinter der kunstvoll gesicherten Fassade des ehemaligen Hauses Büchel 32 befindet sich heute im Erdgeschoss eine Kinder-Boutique, die oberen Etagen sind Teil des Aquis Grana City Hotels. Die Aufnahme stammt vom Baubeginn im September 1979. // Foto: Archiv Ulrich Simons |
14. Juli 2020
Büchel historisch: Die Stadt
sucht Ihre Parkhaus-Geschichte
Die Stadt Aachen und die neue Stadtentwicklungsgesellschaft (SEGA) wollen gemeinsam mit Partnern ein neues Kapitel am Büchel aufschlagen. Während die Vorbereitungen für den Abriss des Parkhauses auf Hochtouren laufen, sollen Flächen an der Parkhaus-Fassade temporär kreativ genutzt werden.
Aachens Bürgerinnen und Bürger sind nun gefragt: Sie verbinden eine besondere Geschichte mit dem Büchel? Sie besitzen Fotos, die das Öcher Leben am Büchel aus vergangenen Jahrzehnten zeigen? Sie kennen eine Anekdote zum Büchel, die unbedingt einmal erzählt werden muss? Dann sucht die Stadt genau Sie! Melden Sie sich gerne unter buechel@mail.aachen.de. Einsendeschluss ist der 16. August.
Der Büchel ist in Bewegung – und das seit Aachens geschichtlichen Anfängen. Schon in römischer und mittelalterlicher Zeit war die östliche Altstadt ein Gewerbegebiet, denn aufgrund der günstigen Windbedingungen waren hier vermehrt Betriebe mit feuerbetriebenen Anlagen wie Töpfereien, Glas- und Metallproduktionen angesiedelt. Zudem läuft einer von Aachens berühmten Quellzügen genau dort durch den Untergrund.
Das Luxushotel Großer Monarch am Büchel prägte ab Mitte des 19. Jahrhunderts den Ruf Aachens als mondäner Kurstandort mit. Die wachsende Einkaufs-, Erlebnis und Wissenschaftsstadt inklusive des Parkhauses dominierte dann die vergangenen Jahrzehnte. Seit Anfang Juli 2020 ist das Parkhaus am Büchel als Pkw-Abstellort Geschichte.
Das Büchel-Projektteam sammelt derzeit alle Materialien, um daraus am Ende einen Hingucker an der Parkhaus-Fassade zu gestalten. Die (noch) grauen Holzflächen, mit denen die einstige Einfahrt und die Ausfahrt zur Nikolausstraße hin geschlossen wurden, sollen dann das bunte Leben rund um den Büchel abbilden – von gestern, heute und morgen.
Zur Feier des Tages bin ich dann auch nochmal in mein Archiv abgetaucht: Das Bild zeigt die Ecke Büchel/Buchkremerstraße, wo Anfang September 1979 die Bauarbeiten für das heutige Aquis Grana City Hotel begonnen haben.
Weil die historische Fassade des Hauses Büchel 32 in den neuen Hotelkomplex mit einbezogen werden soll, wurde nur das dahinter stehende Wohnhaus abgerissen. Die Fassade wurde aufwändig gesichert und mit Ankern hinter den Fensteröffnungen fixiert.
Dem Parkhaus kam in der Folgezeit bei der Stabilisierung der freistehenden Hausfront eine "tragende Rolle" zu. Mithilfe einer komplizierten Rückverankerung und einer beeindruckenden Stahlträgerkonstruktion quer über die Straße mit dem Parkhaus als Widerlager kann die viergeschossige Fassade erfolgreich erhalten werden.
Das Foto ist ganz nebenbei eines der ersten mit meiner neuen Nikon F2A, die ich mir einen Monat zuvor bei Klaus Lorenz von Audiophil-Foto gekauft hatte.
Weitere Infos, Videos und Fotos zum Altstadtstadtquartier Büchel online: www.buechel-aachen.de
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