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Ein letztes Mal in Reih und Glied: Die demontierten Zapfsäulen warten auf ihren Abtransport. 20 Jahre lang waren sie an Herbert Schütts Tankstelle im Einsatz. Weil an den Säulen 2 und 4 offenbar überwiegend Diesel getankt wurde und der Schlauch nach jedem Tankvorgang gegen das rote Blechgehäuse schlug, war am Ende vom stolzen Esso-Tiger nur noch das Hinterteil übrig. // Foto: Ulrich Simons |
24. August 2020
Farbwechsel an der Zapfsäule:
Esso ist jetzt blau
Verkaufen die jetzt Aral? So mancher Kunde an Herbert Schütts Esso-Tankstelle an der Lütticher Straße dürfte in den nächsten Tagen lieber zweimal aufs Markenschild schauen, bevor er die Zapfpistole im Einfüllstutzen seines Autos versenkt.
Doch keine Bange: Aus dem Hahn läuft immer noch Esso, auch wenn die Säulen seit Montag blau sind. Der neue Eigentümer ECHO, der 2018 das komplete Esso-Tankstellennetz übernommen hatte, hatte den Farbwechsel angestoßen.
Nach und nach waren in den vergangenen Monaten alle Esso-Tankstellen in Aachen von rot auf blau umgestellt worden. Weil die Zukunft von Herbert Schütts Betrieb an der Lütticher Straße zum Jahreswechsel einige Zeit in der Schwebe gehangen hatte, hatte sich die Umstellung dort ein wenig verzögert. "Wir waren die Letzten in Aachen", freute sich Schütts Ehefrau Angelika am Montag, dass die Arbeiten nun endlich abgeschlossen werden konnten.
Zwei 40.000-Liter-Tanks im Boden
Am Montag vergangener Woche war der Montagetrupp zum ersten Mal angerückt, musste aber unverrichteter Dinge wieder abziehen und die bereits demontierten alten Zapfsäulen wieder anklemmen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Anschlüsse der neuen Säulen nicht passten.
Gestern also der zweite Versuch, und diesmal klappte es.
Kurz nach 10 Uhr standen die drei 20 Jahre alten Zapfsäulen bereit zum Abtransport auf Paletten, zwei Stunden später lief an den neuen blauen Säulen schon der Endspurt, wenig später auch der Sprit.
Der kommt aus zwei unterirdischen Tanks mit jeweils 40.000 Litern Fassungsvermögen und zwei Kammern, ein Tank für E10 und Super, der andere für Super und Diesel, berichtet Tankstellen-Chef Herbert Schütt. |
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So sieht sowas von innen aus: Die neuen Zapfsäulen vor der Montage. Drei Pumpen befördern den Sprit aus den unterirdischen Tanks ins Auto. Ein Schacht für eine vierte Pumpe ist noch frei - man weiß ja nie, was noch kommt. // Foto: Ulrich Simons |
Von den beiden Tanks führen Rohrleitungen zu den drei Zapfsäulen, in denen wiederum drei Pumpen den Kraftstoff nach oben befördern. Wer am Montagmorgen an der Tankstelle vorbeikam, konnte einen Blick in das silbern-glänzende Innenleben der neuen Säulen werfen.
Die werden voraussichtlich noch bis Mitte 2022 an der Lütticher Straße im Einsatz sein. Der Pachtvertrag mit der Uniklinik, auf deren Gelände die Tankstelle steht, wurde inzwischen auf "Ende 2022" verlängert.
Berücksichtigt man den Rückbau der Anlagen und der Tanks, dürfte im Herbst 2022 an Herbert Schütts Esso-Tankstelle endgültig das Licht ausgehen.
Auf und davon: Die ausrangierten Zapfsäulen werden zum Abtransport auf den Lkw geschoben, und der Fotograf blickt durch den Sucher der Kamera und denkt kurz und erfolglos darüber nach, wie oft er wohl in den zurückliegenden 20 Jahren mit den Worten "Die drei, bitte" an der Kasse vorstellig geworden ist. // Foto: Ulrich Simons |
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