Derzeit nicht so sauber wie es aussieht. In einer Trinkwasserprobe aus Schleckheim wurden Escherichia Coli Bakterien gefunden. Der Darmkeim kann u.a. Durchfall auslösen. // Foto: Wikimedia / Matthew Bowden |
aktualisiert 27. Januar 2021
26. Januar 2021
Bakterien im
Trinkwasser!
Vor Gebrauch drei Minuten kochen!
Das Gesundheitsamt der StädteRegion hat am Dienstag für das gesamte Stadtgebiet Aachen eine dringende Abkochempfehlung für Trinkwasser aus gesprochen.
Die Regionetz GmbH hatte bei Routinekontrollen einen auffälligen Trinkwasserbefund an der Regelanlage Schmithof festgestellt. In der Probe wurden Colibakterien nachgewiesen.
„Zunächst werden in Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber Zusatzproben entnommen und weitere Untersuchungen durchgeführt“, erklärt Gesundheitsdezernent Dr. Michael Ziemons. Bis zur Auswertung dieser Proben spricht das Gesundheitsamt eine dringende Abkochempfehlung aus – sicherheitshalber nicht nur für den Aachener Süden, sondern für das ganze Stadtgebiet.
Die Regionetz GmbH empfiehlt, das Wasser drei Minuten sprudelnd kochen zu lassen. Danach kann es völlig unbedenklich zur Zubereitung von Nahrung, auch für Kinder, alte und kranke Menschen, zum Abwaschen von Lebensmitteln, zur Herstellung von Eiswürfeln, zum Zähneputzen sowie für medizinische Zwecke (Reinigung von Wunden, Nasenspülung etc.) genutzt werden.
Zur Körperpflege kann das Wasser aus der Leitung verwendet werden. Alle notwendigen Maßnahmen zur schnellstmöglichen Wiederherstellung der Trinkwasserqualität wurden bereits eingeleitet.
E.coli ist ein weltweit verbreiteter Darmkeim und kommt natürlicherweise in der Natur vor. Laut deutscher Trinkwasserverordnung darf E. coli im Trinkwasser nicht enthalten sein. Die häufigste Ursache für eine Kontamination von E. coli und Wasser sind menschliche und tierische Ausscheidungen. Colibakterien können unter anderem Durchfall auslösen.
Eine Information der sensiblen Einrichtungen (Krankenhäuser etc.) erfolgte über die Leitstelle der Feuerwehr.
Quelle: Pressestelle Städteregion Aachen
aktualisiert 27. Januar 2021
Unterdessen zeigte sich, dass die Empfehlung der RegioNetz zum dreiminütigen Wasserabkochen nicht so einfach umgesetzt werden kann wie es auf den ersten Blick scheint.
Viele moderne Wasserkocher schalten automatisch ab, wenn das Wasser den Siedepunkt erreicht hat. Auf drei Minuten kommt man da nur unter missbräuchlicher Überlistung der Technik, indem man wie an einem Morseapparat die Starttaste im ständigen Wettlauf mit der Abschaltautomatik wieder und wieder betätigt. Also bleibt nur der Kessel auf dem Herd oder gleich die Flasche "Stilles Wasser" aus dem Keller.
Zudem stößt das Warnsystem sehr schnell an seine Grenzen, wenn in einer Stadt mit einem hohen Ausländeranteil wie Aachen nur in deutscher Sprache informiert wird. Eine zusätzliche Warnung mindestens in Englisch und Türkisch, sollten die Behörden für künftige Fälle dieser oder ähnlicher Art im Angebot haben.
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