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Ulrich Simons

Ulrich Simons
Redakteur (1987 bis 2019)
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Ulrich Simons - Lütticher Straße

Neue Chance für die Lütticher Straße: Wenn demnächst die Parkzone U kommt, dürfte dort die Parkplatznachfrage deutlich zurückgehen. // Foto: Ulrich Simons

 

17. Februar 2022

Parkzone U als neue Chance
für den Umbau der Lütticher Straße

Es ist schön, wenn sich die Dinge manchmal genauso entwickeln, wie man sich das gedacht hat. Beispiel: Die neue Bewohnerparkzone U (wie "Uli") rund um die Uniklinik-Filiale "Franziskus".

Im Sommer vergangenen Jahres hatte ich meinen Antrag im Bürgerforum vorgestellt, die Zone über die Sanatoriumstraße hinaus bis zum Amsterdamer Ring hin auszudehnen und dabei auch die Lütticher Straße bis zur Kreuzung Hohenstaufenalle mit einzubeziehen.

Dahinter steckte nicht nur die Idee, den westlichen Teil des Wohngebietes am Morillenhang vor Verlagerungseffekten und dem totalen Park-Kollaps zu bewahren, sondern auch, an der Lütticher Straße etwas Druck aus dem Kessel zu nehmen, wo im Zuge der Umgestaltung demnächst Dutzende Straßenrand-Parkplätze wegfallen sollten.

 

Entspanntere Situation schafft neue Perspektiven

Wenn aber, so meine Überlegung damals, dieser Bereich auch Bewohner-Parkgebiet wird und die viertelsfremden Parker dort verschwinden, könnte die wesentlich entspanntere Parksituation neue Perspektiven für den Radentscheid-gemäßen Umbau der Straße schaffen.

Wie groß dieses Potenzial ist, hatte im vergangenen Jahr eine Parkraumerhebung der Verwaltung gezeigt, die in der vergangenen Woche in der Bezirksvertratung Aachen-Mitte vorgestellt wurde: Am Straßenrand der künftigen Zone U parkten in der Spitze mehr als 70 Prozent viertelsfremde Fahrzeuge.

Dr. Jan van den Hurk (SPD) hatte genau das erkannt, als er am Donnerstagabend im Mobilitätsausschuss nicht nur die Zustimmung einer Fraktion zur Parkzone U signalisierte, sondern gleichzeitig beantragte, die Auswirkungen der neuen Parkzone abzuwarten und mit in die Planungen für die Baumaßnahme Lütticher Straße einfließen zu lassen.

Auch Gaby Breuer (CDU) erhoffte sich gewisse Synergieeffekte und "neues Wissen für die Lütticher Straße" und kündigte für ihre Fraktion an, dem SPD-Antrag folgen zu wollen.

Eine Kooperation von SPD und CDU, die Kaj Neumann (Grüne) sichtlich irritierte. Er hielt die Ergebnisse der Parkraumerhebung für ausreichend und warnte vor einer ungewissen zeitlichen Verzögerung für die Neugestaltung der Lütticher Straße, die der SPD-Antrag nach sich ziehen würde.

 

Im Dezember kommen die Parkscheinautomaten

Verkehrsplaner Uwe Müller nannte auf Anfrage die Eckdaten für beide Varianten: Nach gegenwärtigem Stand der Dinge soll im April eine Bürgerinformation zur Bewohnerparkzone U stattfinden, ab Oktober würde dann nach entsprechender Ausschreibung die Einrichtung erfolgen, im Dezember könnten die Parkscheinautomaten stehen.

Eine Evaluation wie von Dr. Jan van den Hurk beantragt würde im Anschluss mindestens ein halbes Jahr dauern. Inklusive einer dann folgenden eventuellen Neuplanung könnte sich der Baubeginn an der Lütticher Straße um gut und gerne anderthalb Jahre verzögern.

Auch Wilfried Fischer (Grüne) hielt ebenso wie sein Fraktionskollege Kaj Neumann die Ergebnisse der Parkraumerhebung für "sehr eindeutig" und eine weitere Evaluation für überflüssig.

Die Tatsache, dass die Viertelsfremden unter den Parkenden immer deutlich in der Überzahl seien und das Verhältnis von Anwohner-Autos zu Fremparkern in der Spitze bei 1:2 liege, sei so signifikant, dass es einer weiteren Evaluation nicht bedürfe, die den Umbau der Lütticher Straße nur unnötig verzögere.

 

Erst die Parkzone, dann die Analyse, dann der Neubau

Antragsteller Dr. Jan van den Hurk (SPD) hielt dagegen: Die Verzögerung gebe die Chance, noch einmal an der Qualität für den Neubau der Lütticher Straße zu arbeiten. Die würde nach den Prognosen der Verwaltung dann erst im Sommer 2025 fertig.

Und so wird es dann wohl auch kommen: Mit 10:7 Stimmen folgten die Mitglieder des Mobilitätsausschusses dem Antrag der SPD. Das heißt: Erst kommt die (unumstrittene) Parkzone, die bereits die Bezirksvertretung Aachen-Mitte in der Vorwoche einstimmig passiert hatte, dann werden die Auswirkungen analysiert und danach die Pläne für die Lütticher Straße nochmal überarbeitet.

Am Ende könnten vielleicht alle zufrieden sein: Die Menschen auf zwei Rädern, die einen feinen Radweg erhalten, und die Anwohner, die auch mit weniger Parkplätzen auskommen.

Schön, wenn sich die Dinge manchmal so entwickeln, wie man sie sich vorgestellt hat ...

 

P.S.: Darf ich an dieser Stelle nochmal an meine Idee vom Januar 2021 erinnern, auf dem Gelände der heutigen ESSO-Tankstelle, deren Pachtvertrag Ende des Jahres ausläuft, für die vertriebenen 70 Prozent Fremdparker endlich Aachens erste Quartiersgarage zu errichten? Die Autos, darunter viele von Mitarbeiterinnen des "Franziskus", lösen sich ja durch die Einrichtung einer Parkzone für die Anwohner nicht einfach in Luft auf.

 

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© Ulrich Simons
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