Gedankenspiele. Der Favorit der Jury sieht eine lockere, aber dennoch durchgängige Bebauung des heutigen Klostergartens am Preusweg vor. Nicht alle Nachbarn sind begeistert. // Foto: Ulrich Simons |
18. Oktober 2022
Statt Blumenkohl und Kartoffeln:
Große Pläne für den Klostergarten
Noch sind es Pläne. Zu bestaunen auf bunten Postern, die von der Decke herabhängen und in kleinen Modellen auf der Fensterbank. Dass sie in nächster Zeit Wirklichkeit werden, darf man - im Moment jedenfalls - getrost bezweifeln. Nach dem Neubauvorhaben von Lindt auf Teilen des Bendplatzes wurde jetzt an der Ecke Lochnerstraße/Gartenstraße das nächste Großprojekt auf Eis gelegt.
Ungeachtet der seit Beginn der russichen Invasion in der Ukraine in den Himmel geschossenen Baupreise und des grassierenden Fachkräftemangels stellen die Elisabethinnen im Kloster am Preusweg seit Dienstag die Pläne für die künftige Nutzung ihres Klostergartens vor.
Das herrliche Stück Grün soll "locker" bebaut werden, unter anderem soll hier die Katholische Hochschule eine neue Bleibe finden. Denn der Orden braucht dringend Geld. Was Generaloberin Schwester Marianne (Liebl) bei der Eröffnung der Ausstellung vor zahlreichen Gästen auf die griffige Formel brachte: "Wir können nicht mehr nur von Blumenkohl und Kartoffeln leben."
Die Nachbarn sehen derweil massive Verkehrsprobleme an der Ecke Preusweg/Amsterdamer Ring heraufziehen ...
Die Tage des mehr als 13.000 Quadratmeter großen Klostergartens scheinen gezählt. Künftig sollen hier unter anderem ein Neubau der Katholischen Hochschule, Studentenwohnungen, diverse Wohngebäude und Pflegeeinrichtungen entstehen. // Foto: Ulrich Simons |
Im Sommer hatte es zur künftigen Nutzung des Klostergartens eine "Planungswerkstatt" gegeben, deren Ergebnisse noch bis Montag, 31. Oktober, im Elisabethinnen-Kloster, Preusweg 2 (Eingang „Pforte“), öffentlich ausgestellt sind. Die Ausstellung ist montags bis samstags von 8 bis 11.30 und von 12.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, donnerstags zusätzlich von 19 bis 21 Uhr, sonntags von 15 bis 17 Uhr. Im Kloster gilt die Maskenpflicht.
Der Klostergarten der Elisabethinnen zwischen Hasselholzer Weg (oben) und Preusweg (am unteren Bildrand). Ob die Pläne angesichts der exorbitant gestiegenen Baukosten und der Engpässe beim Baumaterial in absehbarer Zeit überhaupt realisierbar sind, steht auf einem anderen Blatt. // Foto: Ulrich Simons |
Der favorisierte Entwurf schafft nach Angaben der Stadt eine autofreie Parkanlage mit attraktiven Freibereichen und neuen (Fuß-)Wegeverbindungen (im Bild oben die dicke rote Linie). Die Gebäude sollen locker über das Plangebiet verteilt werden. Auch die umgebende Bebauung sei von den Planern "gekonnt berücksichtigt" worden.
Reges Interesse: Bei der Eröffnung erwies sich der Ausstellungsraum dem Besucheransturm nur bedingt gewachsen. // Foto: Ulrich Simons |
Der Neubau der Katholischen Hochschule bildet mit einem großzügigen Vorplatz einen architektonischen Auftakt am Preusweg. Der Entwurf beachtet den vorhandenen Baumbestand, ergänzt diesen und geht auf die besondere Topographie des Plangebietes ein. Darüber hinaus zeigt das Konzept nach Angaben der Stadt gute Lösungen für den Umgang mit den Themen Mobilität und Nachhaltigkeit auf.
-> Ausführlicher Bericht in den Aachener Nachrichten
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