05. Januar 2023

Wenn Sky/WOW sich meldet:
Stur bleiben, Geld sparen!

Das neue Jahr bot bislang wenig Anlass zur Freude: Mein Italiener in Eilendorf hat - wie nach der Mehrwertsteuer-Anhebung zu erwarten - eine nagelneue Speisekarte, was nichts Gutes verheißt, auch wenn die zauberhafte Bedienung versichert, sie hätten "die Preise erst mal so gelassen".

Da reichen bei Google der Name des Restaurants und der Begriff "Speisekarte", um einen Blick in das alte Köchel-Verzeichnis zu werfen und sich vom Gegenteil zu überzeugen.

Und nicht nur Gastronomen nutzen den Jahreswechsel, um an der Preisschraube zu drehen. Auch Bezahl-TV-Sender "WOW" (früher "Sky") kündigt per Mail die nächste Runde des Preiskarussells an.

Seit Januar 2022 bin ich dort Kunde, als ich einem Lockangebot für Sky Sport nicht widerstehen konnte: 12 Monate für jeweils 14,99 statt 19,99 Euro.

Es kam, wie es kommen musste: Ende Januar 2023 wäre das Abo ausgelaufen, danach hätte der Spaß monatlich 29,99 Euro kosten sollen. Freundlicherweise stellt mir Sky Anfang Januar frei, den Vertrag zum Monatsende zu kündigen.

Ich bin neugierig zu sehen, ob die mich so einfach ziehen lassen, klicke hier, klicke da, gebe ein paar Widerworte, und schon am 5. Januar freut sich Sky, wo man sich inzwischen in "WOW" umbenannt hat, mir mitzuteilen:

"Als geschätztes WOW-Mitglied haben wir dein Angebot für das Live-Sport Abo für die nächsten 12 Monate verlängert. Das bedeutet, dass du weiterhin den besten Live-Sport für 14,99 € mtl. (statt 29,99 € mtl.) sehen kannst, bis dein Angebot endet."

Dass das "geschätzte WOW-Mitglied" sich zwanglos duzen lassen muss, war mir die 15 Euro wert.

Wer die Klickorgie durchhält, wird reich belohnt

Wer bis hierhin mitgerechnet hat, ahnt: Es ist wieder Januar, und auch die zweite Schnäppchen-Zeit geht langsam aber sicher zu Ende.

Bedeutet: Am 22. Januar 2024 wird nach Ablauf des Lock-Abos erstmals der reguläre Monatspreis von 29,99 Euro fällig. Für genau einen Monat.

Denn gestern schickte WOW mir eine unschöne E-Mail: Schon ab dem 15. Februar soll der Tarif im Zuge einer "Preisanpassung" auf monatlich 35,99 Euro steigen.

Es gebe zwei Möglichkeiten, erfahre ich: Wer nichts tut und alles wie gehabt weiterlaufen lässt, landet in der Kostenfalle. Alternative: Kündigung. Ich entscheide mich für die Kündigung.

Gegenüber 2023 hat sich nicht viel geändert. Nacheinander ploppen diverse farbenfrohe Verlockungen vom Kaliber "Schauen Sie mal, was Sie alles verpassen, wenn Sie jetzt kündigen" auf, und am Ende der Seite immer ein Button-Pärchen: Links, sinngemäß: "Na gut, Sie haben mich überredet, ich bleibe auch für 35,99 Euro" und rechts, ebenfalls sinngemäß: "Nix da, Ihr könnt Euch auf den Kopf stellen, ich bin weg."

Viermal wähle ich die Variante "Kopfstand" und klicke auf den Abschieds-Button. Dann bin ich da, wo ich hin wollte: Von 35,99 Euro ist keine Rede mehr, jetzt soll das Live-Sport-Monatsabo bei einer Vertragslaufzeit von 12 Monaten plötzlich nur noch 19,99 Euro kosten.

Hab ich natürlich sofort gemacht. Jetzt ist erst mal bis Januar 2025 wieder Ruhe.

Ersparnis pro Monat: 16 Euro. Das neue Jahr fängt richtig gut an.