Ein Bild aus besseren Tagen: Die prächtige Türkische Baumhasel an der Kreuzung Hohenstaufenallee / Lütticher Straße im März 2020. Den Bau des Nachbarhauses, der einen Monat nach dieser Aufnahme begann, hat sie nicht überlebt. Am Mittwochmorgen wurde der tote Baum zerkleinert und abtransportiert. // Foto: Archiv Ulrich Simons |
28. Februar 2024
Sie hat es nicht geschafft:
Abschied von einem Prachtexemplar
Innerhalb von zwei Stunden war alles erledigt. Mit schwerem Gerät und geradezu chirurgischer Präzision rückten am Mittwochmorgen acht Mitarbeiter der städtischen Baumpflegetruppe der Türkischen Baumhasel an der Ecke Lütticher Straße / Hohenstaufenallee zuleibe.
Beim Bau des benachbarten Wohnblocks ab April 2020 waren vermutlich die Wurzeln des Baumes trotz aller gegenteiligen Beteuerungen nicht ungeschoren davongekommen.
Und es war nicht der Wassermangel alleine. Möglicherweise sind auch für den Baum giftige Baustoffe in das angeschlagene Wurzelwerk gelangt. Jedenfalls war schon im vergangenen Jahr klar geworden: Der prächtige Baum hatte die neuen Nachbarn nicht überlebt.
Auf kleinstem Raum und ohne Beeinträchtigung des fließenden Verkehrs schafften die Männer das Kunststück, den Baum fast punktgenau zu zerlegen. Lediglich die Tangente von der Hohenstaufenallee in die Lütticher Straße war während der Arbeiten durch ein Baufahrzeug versperrt.
Stück für Stück wurde der stattliche Baum von seinen Ästen befreit. Die beiden Kronen wurden am Ende mithilfe eines Greifers gekappt, ehe es dann zum Schluss an den mächtigen Stamm ging.
Zwei Tulpenbäume als Ersatz
Unmittelbar nach der Rodung der Baumhasel begann das Team Baumpflanzung am oberen Ende der Grünfläche mit dem tiefgründigen Aushub des alten Bodens, um den gesamten Standort mit neuem Substrat zu verfüllen und somit optimale Verhältnisse für ein zukünftiges Baumwachstum herzustellen.
Am Donnerstag, 29. Februar, werden diese Arbeiten weitergeführt und voraussichtlich auch die beiden neuen Bäume gepflanzt: zwei Tulpenbäume in einer großen Qualität. Der Stammumfang liegt bei bereits 30 bis 35 Zentimetern, statt bei üblichen Pflanzungen im Straßenbereich 18 bis 20 Zentimetern, um den freien Raum der Baumscheibe optimal zu nutzen. Auf der gesamten Fläche wird abschließend eine Blühmischung eingesät.
Bilder von einem unvermeidlichen Schlussakt ...
08:24 Uhr - Vor einer knappen halben Stunde haben die Männer des Stadtbetriebs die Sägen ausgepackt und arbeiten sich nun Ast für Ast den Stamm der Baumhasel hoch. // Foto: Ulrich Simons
08:33 Uhr - Weil der Baum zu groß ist, um ihn einfach umkippen zu lassen, wird er an Ort und Stelle mit der Motorsäge in kleine Portionen zerlegt. // Foto: Ulrich Simons
09:03 Uhr - Es geht mit Riesenschritten den Stamm hinauf. Eine Stunde nach Beginn de Arbeiten ist von der ehemals schönen Form des Baumes nicht mehr viel zu erkennen. // Foto: Ulrich Simons
09:04 Uhr - Als reckte sie noch ein letztes Mal ihre Arme in den Himmel ... Die früher meterlangen Äste sind nur noch Stümpfe. Ein Bild, das weh tut und wütend macht. // Foto: Ulrich Simons
09:31 Uhr - Gut anderthalb Stunden nach Beginn der Arbeiten sind die Männer vom Stadtbetrieb bereits in der Baumkrone angelangt. Jetzt kommt schweres Gerät zum Einsatz. // Foto: Ulrich Simons
09:40 Uhr - Auch die zweite Krone wird am Stück gekappt. // Foto: Ulrich Simons
09:58 Uhr - Nachdem alle Äste und die Baumkronen entfernt sind, geht es an den wuchtigen Stamm. Der Greifer (nicht im Bild) hält ihn, damit er nicht unkontrolliert umkippt. // Foto: Ulrich Simons
09:59 Uhr - Das dicke Ende des schönen Baumes wird auf der Wiese vor dem Haus abgelegt. // Foto: Ulrich Simons
10:05 Uhr - Knochentrocken. Was man schon beim Zersägen hören konnte, bestätigt sich beim Blick auf die Schnittfläche: In dem Baum ist kein Funken Leben mehr. // Foto: Ulrich Simons
10:07 Uhr - Das war's dann wohl ... Am Nachmittag beseitigt eine Fräse auch noch die letzten Spuren des Baumstumpfes. // Foto: Ulrich Simons |
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