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Ulrich Simons

Ulrich Simons
Redakteur (1987 bis 2019)
Fotojournalist (seit 1976)
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Jessica von Bredow Werndl auf Delara

One moment in time: Jessica von Bredow-Werndl und Dalera bei ihrem Sieg in der Kür bei den Olympischen Spielen in Paris. Foto: Arnd Bronkhorst

 

23. August 2024

Jessica von Bredow-Werndl
kommt zum Live-Training in die Soers

Vier Mal Gold bei Olympischen Spielen. WM-Gold. Sechs Mal EM-Gold. Sieben Mal Deutsche Meisterin. 2023 zudem der Eintrag auf der legendären Siegertafel beim CHIO Aachen: Jessica von Bredow-Werndl. Dieser Name steht für Erfolg.

Spätestens mit ihrer phänomenalen Vorstellung in Paris ist die bayrische Dressurreiterin mit ihrem Herzenspferd Dalera im Reitsport-Olymp angekommen. Am 21. September kommt die 38-Jährige mit ihrem Bruder Benjamin in die Aachener Soers, um im Rahmen eines Live-Trainings beim CHIO Aachen CAMPUS zu zeigen, worauf es ihnen in der täglichen Arbeit und im Umgang mit ihren Pferden ankommt.

Die Kollegen vom CHIO Campus haben Jessica von Bredow-Werndl im Vorfeld zum Interview getroffen und mit ihr über ihre unvergessliche Olympia-Reise und das Live-Training im Deutsche Bank Stadion gesprochen.

CHIO Aachen CAMPUS: 4-fache Olympiasiegerin. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Eine unglaubliche Leistung. Was geht Ihnen beim Gedanken daran durch den Kopf?

Jessica von Bredow-Werndl: Es ist ehrlich gesagt noch nicht so richtig angekommen. Ein Wort, das mir in den vergangenen Tagen immer wieder in den Sinn kommt: überwältigend. Dieses ganze Erlebnis in Paris, diese unfassbare Stimmung im Schlosspark von Versailles und dann natürlich noch dieses überragende Ergebnis. Ich wurde mehr als nur einmal von meinen Emotionen übermannt. Das alles gemeinsam mit einem so wundervollen Pferd wie Dalera zu erleben, erfüllt mich mit ganz großer Dankbarkeit.

CHIO Aachen CAMPUS: Lässt sich diese 17-jährige Stute für Sie eigentlich noch mit Worten beschreiben?

Jessica von Bredow-Werndl: Was wir in den vergangenen neun Jahren gemeinsam erlebt haben, ist einfach unglaublich. Wir sind seit 2015 ein Team und reiten seit sieben Jahren zusammen auf Top-Niveau.  Drei Jahre waren Dalera und ich ungeschlagen. Das ist einfach der Wahnsinn. Sie ist aber viel mehr als nur meine Sportpartnerin. Die Zeit, die ich mit ihr verbringen darf, fühlt sich niemals normal an und ich bin für jeden Tag dankbar. Es gibt ein berühmtes Zitat, das Winston Churchill zugeschrieben wird: „No hour of life is wasted that is spent in the saddle.“ Für mich gilt das mit Dalera. Jede Stunde, die ich mit ihr verbringe, ist ein Geschenk. Unsere Beziehung ist eine wie zwischen zwei besten Freundinnen. Wir sind ein eingespieltes Team. Und wenn sie dann mal wieder den Schalk im Nacken hat und beim Ausritt in den Wald ihre Faxen macht, dann spüre ich ihre unbändige Lebensfreude.

CHIO Aachen CAMPUS: Wie haben Sie Olympia in Paris im Vergleich zu Ihren ersten Gold-Spielen von Tokio erlebt?

Jessica von Bredow-Werndl: Zunächst einmal war die Atmosphäre einfach atemberaubend. Die Kulisse im Schlossgarten von Versailles ikonisch, die Stimmung der Zuschauer unbeschreiblich. Dazu konnte diesmal meine ganze Familie mit dabei sein, was aufgrund der Corona-Pandemie 2021 in Tokio nicht möglich war. Es war zwar recht anspruchsvoll, den Sport und die Familie zeitlich unter einen Hut zu bekommen, aber gerade die Stunden mit unseren Kindern haben mir während der Wettkampftage geholfen, runterzukommen. Der Druck war im Vergleich zu den Olympischen Spielen davor irgendwie nochmal größer, natürlich auch der, den ich mir selbst gemacht habe. Wieder Gold im Einzel ist unfassbar. Emotional anstrengender war aber tatsächlich der Mannschaftswettbewerb. Zu wissen, dass man nicht nur für sich selbst, sondern für Deutschland an den Start geht, ist nochmal eine ganz andere Hausnummer. Dass es auch im Team am Ende für Gold gereicht hat, ist natürlich mega.

CHIO Aachen CAMPUS: Nach Paris ist vor Aachen. Am 21. September kommen Sie mit Ihrem Bruder Benjamin in die Soers und geben beim CHIO Aachen CAMPUS ein Live-Training. Zum ersten Mal in Deutschland außerhalb von Aubenhausen. Wie groß ist Ihre Vorfreude darauf?

Jessica von Bredow-Werndl: Riesig! Aachen ist für uns beide immer ein ganz besonderer Ort und ein Ort, der Träume entstehen lässt. Bevor ich an Olympisches Gold gedacht habe, stand für mich immer fest, dass ich einmal in Aachen reiten möchte. Benjamin und ich haben im selben Jahr unser Debüt beim CHIO Aachen gefeiert und sind Letzte und Vorletzter geworden (lacht). War nicht die allerbeste Premiere, aber seitdem hat uns dieser Ort nicht mehr losgelassen. Jetzt dorthin zurückzukehren und vor ganz vielen reitsportbegeisterten Zuschauern ein Live-Training abzuhalten, das wird richtig groß.

CHIO Aachen CAMPUS: Worauf dürfen sich die Besucher am 21. September denn freuen?

Jessica von Bredow-Werndl: Echtheit. Freude am und mit dem Pferd. Ganz viele nützliche Tipps für das tägliche Training zuhause. Als Geschwister und Trainingspartner haben wir natürlich eine besondere Verbindung, und das möchten wir auch dem Publikum zeigen. Das Live-Training in Aachen wird in dieser Form für uns das erste Mal sein. Wir basteln aktuell noch am idealen Programm, möchten aber natürlich auch spontan auf das reagieren, was wir im Deutsche Bank Stadion erleben. Wir freuen uns drauf!

Alle Infos zum Live-Training von Jessica von Bredow-Werndl und Benjamin Werndl sowie zum Kartenverkauf gibt’s hier online.

 

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© Ulrich Simons
Redakteur (1987-2019) - Fotojournalist - Blogger

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