Echter Hingucker: Im Dachstuhl sind die Fachleute auf 200 Jahre altes Holzgebälk gestoßen. Im Rahmen der Sanierung ist alles aufbereitet und die Statik wieder hergestellt worden, sodass der Heuboden heute wieder in seiner ursprünglichen Funktion vom Reitverein genutzt werden kann. // Foto: Stefan Herrmann |
27. August 2024
Tag des offenen Denkmals:
Gut Hanbruch öffnet seine Tore
Wallach James und seine Artgenossen sind bereit und freuen sich auf die Besucher am Tag des offenen Denkmals: Auf Gut Hanbruch können nämlich am Sonntag, 8. September, nicht nur Pferde bestaunt werden, auch das Anwesen selbst ist einen Besuch wert.
Das Gut ist eine der größten historischen Hofanlagen im stadtnahen Umfeld Aachens. Es wird im Jahr 1409 erstmals erwähnt, wobei sich der heutige Gebäudebestand zum größten Teil als eine von 1814 bis 1820 erbaute unregelmäßige, vierflügelige und wasserumwehrte Anlage mit einem dreigeschossigem Torturm darstellt.
Seit vielen Jahren wird das Gut als Reiterhof genutzt. Die Größe und Lage bieten beste Voraussetzungen für die Tiere und Mitglieder. Und es ist Teil des diesjährigen Tags des offenen Denkmals am 08. September, der unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ bereits zum 31. Mal im Rahmen der European Heritage Days stattfindet.
Beeindruckender Dachstuhl
Neben dem kulinarischen Angebot gibt es für Besucher in Hanbruch Führungen mit Experten der Denkmalpflege, um das Gut besser kennenzulernen. Wer sich traut, darf auch einen Blick auf den Heuboden mit seinem beeindruckenden Dachstuhl werfen.
Dabei leisten einem die freundlichen Vierbeiner Gesellschaft und ermöglichen Einblicke in den Alltag der Mitglieder des Reitvereins. „Insgesamt befinden sich 35 Pferde auf dem Gut. Der Reitverein zählt knapp 200 Mitglieder, wovon etwas mehr als die Hälfte Jugendliche sind“, erklärte Melanie Niemeyer, Vorsitzende des Reitvereins Gut Hanbruch. Interessierte aller Altersklassen sind eingeladen eine Probestunde zu vereinbaren. Für Berufstätige gibt es sogar Abendkurse.
„Gut Hanbruch ist ein wunderbares Wahr-Zeichen für Aachens repräsentative Gutshöfe mit ihrer langen Geschichte! Zugleich ist es ein vorbildliches Beispiel für den Erhalt eines Denkmals, welches die landwirtschaftlichen Arbeits- und Produktionsverhältnisse eines Gutshofes bis heute sehr nachvollziehbar zeigt“, ist Monika Krücken, Leiterin der städtischen Denkmalpflege, glücklich darüber, die Hanbrucher Gutsanlage dieses Jahr mit im Programm zu haben. „Und die Nutzung als Reiterhof ist ausgesprochen denkmalgerecht“, fügte sie an.
Sanierung läuft noch bis 2026
Seit 2022 ist das städtische Gebäudemanagement auf dem Gelände und saniert die Hülle der Gebäudeflügel. „Wenn alles nach Plan läuft, werden wir im Jahr 2026 fertig sein“, erklärte Projektleiterin Elke Grünefeld vom städtischen Gebäudemanagement.
Solch einen historischen Schatz anpacken zu können, ist auch für die Gebäudeexpertin etwas Besonderes. „Am besten ist es, wenn Denkmäler weiter dafür genutzt werden, wofür sie gemacht wurden“, so Grünefeld weiter. Möglich gemacht hat die Sanierung das Land NRW, dass die Maßnahme im Rahmen des Denkmalförderprogramms 2021 unterstützt.
Das alte Rittergut Hanbruch ist einer von rund 45 Orten und Programmpunkten am 8. September in Aachen. „Wir sind froh, dass das Gut Hanbruch dieses Jahr beim Tag des offenen Denkmals dabei ist“, sagt eine sichtlich erfreute Monika Krücken.
Und das idyllisch im Johannisbachtal gelegene historische Ensemble ist in bester Gesellschaft. Städtische Denkmal-Größen wie der Granusturm und das Grashaus bereichern das diesjährige Programm ebenso wie spannende Einblicke in die historische Ölmühle in Laurensberg oder die Bilal-Moschee an der Professor-Pirlet-Straße.
Programmheft online und analog
Die Broschüre zum „Tag des offenen Denkmals“ in Aachen liegt in zahlreichen Verwaltungsstellen und an weiteren öffentlichen Orten aus. Zudem finden Sie das Programm mit allen Infos zu Öffnungszeiten, Anmeldungen, aktuellen Programmergänzungen etc. im Internet unter www.aachen.de/tagdesdenkmals2024.
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