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Ulrich Simons

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Fotojournalist (seit 1976)
Redakteur (1987 bis 2019)
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P+R Hermann-Löns-Allee

Demnächst fehlen in der Innenstadt mehr als 700 Parkhaus-Parkplätze, doch am bereits 2020 beschlossenen P+R-Parkplatz am Hangeweiher stehen weiterhin nur die Schilder. "Fachkräftemangel" sagt die Stadt und baut die nächste Fahrradstraße. // Foto: Archiv Ulrich Simons

 

12. Oktober 2024

Kommentiert

P+R-Buckelpiste am Hangeweiher:
Beschlossen und verbummelt

Die geplante zweijährige Schließung des Parkhauses "Rathaus" an der Mostardstraße könnte ein Vorhaben wieder in den Fokus rücken, das der Mobilitätsausschuss bereits im September 2020 einstimmig beschlossen hat.

Weil aber seit dem Einzug der Grünen ins Rathaus alles des Teufels ist, was vier Räder und einen Motor hat (ausgenommen natürlich der fette 7er Dienst-BMW der Oberbürger*innenmeister*in), wurde die Angelegenheit nicht weiterverfolgt.

Es geht um den Schotterparkplatz an der Hermann-Löns-Allee am Hangeweiher (rund 120 Stellplätze), der in diesem Blog bereits mehrfach Thema war. Zum Beispiel:
-> "Geheimtipp am Hangeweiher wird Park-and-Ride-Parkplatz" (19.09.2020)
-> "P+R am Hangeweiher nimmt die erste politische Hürde" (24.09.2020)
-> "P+R am Hangeweiher: Verwaltung sieht kein Konfliktpotenzial" (02.07.2021)
-> "Hangeweiher: P+R tritt auf der Stelle, die Müllkippe macht Fortschritte" (17.10.2023)

 

Wilde Buckelpiste

Die wilde Buckelpiste, auf der einem der Grünschnitt beim Ansteuern des Gabco-Containers regelmäßig durchs Auto fliegt, und wo vermutlich schon einige Verkehrsteilnehmer und *innen von Zahnplomben, Nierensteinen oder ähnlichen losen Körperteilen befreit wurden, gammelt seit Jahr und Tag unverändert vor sich hin. Und es wird immer schlimmer.

Dabei sollte alles so toll werden: Vernünftiger Belag, Beleuchtung, Videoüberwachung, eventuell sogar eine eigene Toilettenanlage, aktuelle ASEAG-Fahrplan-Info mit Echtzeit-Anzeige der Abfahrten. Alles vor vier Jahren von der Politik beschlossen. Dann kam Corona.

Im März 2023 wurde das Projekt endgültig auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben. In ihrer Vorlage für Sport- (16. März 2023) und Mobilitätsausschuss (23. März 2023) formulierte die Verwaltung das natürlich etwas liebevoller. Wörtlich hieß es da:

"Die im letzten Sachstandsbericht für das Jahr 2022 geplante Aufwertung des Parkplatzes mit Beleuchtung und Videodetektion konnte aufgrund von personellen Engpässen nicht wie vorgesehen weiter geplant und umgesetzt werden. Sobald die Stelle für das Thema „P+R“ besetzt ist, wird die weitere Planung und Umsetzung der o.g. Maßnahmen weiter fortgeführt."

Offensichtlich ist der Stuhl auch anderthalb Jahre später immer noch frei.

 

Preiswerter als Poller und rote Farbe

Am Geld kann es jedenfalls nicht liegen. Die Kosten für die Einrichtung des P+R-Parkplatzes (Beschilderung, begleitende Öffentlichkeitsarbeit etc.) wurden im September 2020 von der Verwaltung mit ca. 8200 Euro kalkuliert. Die Schilder standen dann auch ziemlich schnell.

Zur Beleuchtung hieß es:

"Die Beleuchtung soll nach den ersten Erfahrungen am Standort
und unter Berücksichtigung der Auslastung im Weihnachtsverkehr 2020
weiter geplant und ggf. im nächsten Jahr umgesetzt werden."

Voraussichtliche Kosten: Zwischen 48.000 und 71.000 Euro.

Nur zur Einordnung: Die genannten Beträge entsprechen dem aktuellen Gegenwert von 104 bis 154 Pollern an der Breslauer Straße (dort stehen 254 zum Stückpreis von 459,87 Euro), oder zwischen 80 und 119 Metern rot angepinseltem Karlsgraben (200 Meter für 119.300 Euro).

 

Die üblichen Verlagerungseffekte

Bereits nach Einführung der Bewohnerparkzone M (Mariabrunnstraße) hatte die Auslastung des Parkplatzes an der Hermann-Löns-Allee sichtbar zugenommen. Vollends an seine Grenzen stößt er seit Inbetriebnahme der benachbarten Bewohnerparkzone U rund um den Uniklinik-Ableger "Franziskus".

Die kürzlich eingeläutete Winterpause des Freibades Hangeweiher hat daran wenig geändert, weil neuerdings viele Berufseinpendler ihr Auto am Hangeweiher abstellen, die bisher entlang der Lütticher Straße und an der Hohenstaufenalee geparkt haben.

Vermutlich steht dort tagsüber auch das halbe Lehrerzimmer des Couven-Gymnasiums, denn wie die anderen großen Einrichtungen im Viertel zwischen Hohenstaufenallee, Morillenhang und Amsterdamer Ring hat auch die 1965 gebaute Schule trotz diverser Erweiterungen bis heute keinen vernünftigen Parkplatz für ihr Personal.

Den Bedarf fürs Krankenhaus und das Ärztehaus in der Sanatoriumstraße habe ich schon 2021 ausgerechnet. Die Stadt hat den Zahlen nicht widersprochen.

Der Vorwurf, geltendes Baurecht in Sachen Parkplätzen nicht angewendet zu haben, wurde dagegen mit einem pauschalen "nee, war alles in Ordnung" abgebügelt. Akteneinsicht wurde mir nicht gewährt.

 

Müller: "Durchschnittliche Parkhaus-Auslastung bei 30 Prozent"

Aachens oberster Verkehrsberuhiger Uwe Müller hatte am Donnerstag im Mobilitätsausschuss auf eine Untersuchung aus den ersten acht Monaten des Jahres hingewiesen.

Ergebnis, so Uwe Müller: "Wenn das Parkhaus am Markt voll ist, gibt es in den umliegenden fünf Parkhäusern noch mehr freie Plätze als Bedarf ist." Deren durchschnittliche Auslastung (Couvenstraße, EBV-Carré Peterstraße, Seilgraben, Annastraße und Dom) liege bei 30 Prozent.

Das ist natürlich Käse, und vermutlich weiß Uwe Müller das auch.

Denn zum einen waren die Monate des Weihnachtsgeschäftes bei der Erhebung (bewusst?) ausgeklammert. Zum anderen ist allen fünf genannten Parkhäusern gemein, dass sie Autofahrer und selbstverständlich auch *innen in die Stadt ziehen. Das ist ziemlich genau das, was die Rathausmehrheit seit Jahren zu verhindern sucht.

Umso unverständlicher, dass die Chance nicht genutzt wird, wenigstens einen kleinen Teil des Vekehrs vor allem aus Belgien und den Niederlanden schon vor dem Alleenring abzufangen.

Die Busanbindung in die Innenstadt ist über die Linie 2 hervorragend: Wer will, gelangt vom Hangeweiher über Mozart- und Franzstraße in acht Minuten zum Elisenbrunnen.

 

Keine Besserung in Sicht

Im Mobilitätsausschuss hatte die Verwaltung am 24. September 2020 zutreffend ausgeführt:

"Der Parkplatz ist für Besucher*innen der Stadt Aachen aus Richtung Belgien und den Niederlanden sehr gut über den Außenring (Amsterdamer Ring/Lütticher Straße) zu erreichen. (...) Darüber hinaus befindet sich der Parkplatz in unmittelbarer Nähe zur Haltestelle „Goethestraße (Hangeweiher)“, an der die Buslinie 2 alle 15 Minuten in Richtung Innenstadt fährt."

Da bräuchte die ASEAG noch nicht mal eine neue Linie. Auch der aktuelle Viertelstunden-Takt am Samstag und Sonntag ist in Ordnung. Wer es eiliger hat, der ist zu Fuß in der Innenstadt, bevor am Hangeweiher der nächste Bus vorfährt. Ist sowieso gesünder.

Bleibt man länger als zwei Stunden in der Stadt, ist man mit dem P+R-Ticket (bis zu fünf Personen fahren für fünf Euro hin und zurück) zudem besser bedient als mit dem Parkhaus, wo pro Stunde 2,50 Euro fällig werden.

Lediglich der Rückweg vom Weihnachtsmarkt ist auf den letzten 500 Metern nichts für schwache Nerven, und die Suche nach dem Auto auf dem unbeleuchteten Acker ist der blanke Horror. Doch der wird den Weihnachtsmarkt-Besuchern und den übrigen Nutzern des Parkplatzes wohl auch in diesem Jahr nicht erspart bleiben.

Die Minimallösung wären zumindest schnell noch ein paar Laster mit grobem Kies und eine Walze. Sowas macht der Stadtbetrieb an einem Nachmittag. Da braucht es im Rahmen der laufenden Verwaltung nicht mal einen politischen Beschluss. Man muss nur wollen.

Der innerstädtische Einzelhandel darf sich unterdessen getrost mal wieder verarscht fühlen.

Den Geschäftsleuten hatte man beruhigend in Aussicht gestellt, vor dem Abriss des Parkhauses am Büchel erst die Garage in der Mostardstraße in Ordnung zu bringen, damit nicht mehr als 700 Parkhaus-Stellplätze in der Innenstadt auf einen Schlag wegfallen.

April, April.

Anfang kommenden Jahres fehlen 365 am Büchel und 380 an der Mostardstraße.

Und wenn die Kunden um Aachen einen Bogen machen, ist wieder der Online-Handel schuld.

 

Wanderparkplatz Konzen Bahnhof

Der Wanderparkplatz am alten Bahnhof in Konzen sah lange Zeit ähnlich aus wie die Buckelpiste am Hangeweiher. Die Monschauer waren allerdings schneller mit der Reparatur. // Foto: Ulrich Simons (03.05.2023)

 

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