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Ulrich Simons

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Ulrich Simons - Parkplatz Franziskus

Könnte ein bisschen am Bedarf vorbeigehen: Die geplante Parkfläche auf dem ehemaligen Hubschrauberlandeplatz am "Franziskus" für Mitarbeiter*innen und Besucher*innen wird voraussichtlich um 17 Stellplätze verkleinert, stattdessen sollen 89 zusätzliche Fahrrad-Stellplätze angelegt werden. // Foto: Archiv Ulrich Simons

 

11. Juli 2020

"Franziskus": Parkplatz wird kleiner,
dafür gibt es 89 Fahrrad-Stellplätze

Der neue Parkplatz an der Uniklinik-Dependance "Franziskus", der eigentlich schon so gut wie fertig sein sollte, lässt weiter auf sich warten. Und ob überhaupt noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen wird, ist mehr als fraglich.

Sicher scheint allerdings zu sein: Sollte er jemals Gestalt annehmen, wird er wesentlich kleiner als ursprünglich angekündigt. Von den im Januar in Aussicht gestellten 66 Parkplätzen sind im aktuellen Entwurf nur noch 49 übriggeblieben. Hinzugekommen sind stattdessen 89 Fahrradstellplätze.

 

Immer wieder nachgebessert

Bei Bauvorhaben im Aachener Südwesten scheint das Bauordnungsamt derzeit hochmotiviert zu sein. Nach dem "Al Patcho", das nach nur einem halben Jahr seinen Wintergarten wieder abreißen musste, hat es jetzt den Uniklinik-Ableger "Franziskus" getroffen.

Dort wollte die neue Krankenhausleitung als erste Aktion nach der Übernahme am 1. Januar ein bisschen Dampf aus dem Parkdruck-Kessel im Wohngebiet nehmen und einen heute noch "wilden" Parkplatz neu gestalten und mit allerlei technischem Schnickschnack aufrüsten.

Die APAG sollte die Bewirtschaftung übernehmen, von 66 Stellplätzen war die Rede, und dass die Kennzeichenerfassung erstmalig in Aachen kontaktlos per Kamera erfolgen sollte.

Dann begannen die Mühlen der Bürokratie zu mahlen, und irgendwann haben sie an der Uniklinik mit dem Zählen aufgehört. Von daher kann Sprecher Dr. Mathias Brandstädter heute nicht mehr sagen, der wievielte Planentwurf gerade zwischen Melaten und dem städtischen Bauordnungsamt an der Lagerhausstraße zirkuliert.

 

Autos werden immer breiter

Nach Lage der Dinge begann das Hickhack, als die Uniklinik auf die gute Idee kam, bei den Stellplatz-Abmessungen von den aktuellen Richtlinien abzuweichen und die Parkbuchten 20 Zentimeter breiter anzulegen als im Regelwerk vorgesehen, damit auch die Fahrer*innen neuerer Autos nach dem Einparken noch die Tür aufbekommen. Denn diese - also die Autos - sind im Laufe der Jahre vor allem durch die passiven Sicherheitselemente in den Türen immer breiter geworden.

Beispiel: Der VW Golf VIII ist heute ohne Spiegel 1,799 Meter breit (man könnte auch sagen: 1,80 Meter), der Golf I war bei seiner Einführung im Jahr 1974 fast 20 Zentimeter schmaler, nämlich nur 1,61 Meter (ebenfalls ohne Spiegel).

Apropos Spiegel: Auch die Außenspiegel fast aller Fahrzeuge wurden vom Kosmetikspiegelchen früherer Jahre inzwischen zu einem massiven Bauteil aufgeblasen - von innen verstellbar, anklappbar, automatisch abblendend, mit intgriertem Fahrtrichtungsanzeiger (umgangssprachlich: "Blinker") und Auftau-Automatik nach kalten Winternächten im Freien. All das braucht natürlich seinen Platz.

 

Die Parkplatzbreite ist genau geregelt

Nur die Breite der Parkplätze ist geblieben. Bei der richten sich Architekten und Bauherren meistens nach den Vorgaben der "Garagenverordnungen" ihrer jeweiligen Bundesländer, und die stammen zum Teil noch aus den 70er Jahren. (Wer sich jemals unter der Tiefgarage der früheren Kreissparkasse am Elisenbrunnen an den Pfeilern vorbeigequetscht hat, weiß wovon ich rede.)

Die Garagenverordnung in NRW vom 2. November 1990 wurde im Dezember 2009 per Verordnung außer Kraft gesetzt. Seit dem 28. Dezember 2009 finden sich die Vorgaben zu Stellplätzen im Paragraph 125 ("Einstellplätze und Fahrgassen") der Verordnung über Bau und Betrieb von Sonderbauten (SBauVO), in der zurzeit gültigen Fassung vom 02. Dezember 2016.

Für "normale" Parkplätze, die rechts und links nicht durch Bauwerke begrenzt sind, sieht die SBauVO eine Breite von 2,45 Metern vor (Behindertenparkplätze 3,50 Meter) und eine Länge von fünf Metern.

Die Uniklinik verbreiterte also die 66 Stellplätze auf besucherfreundliche 2,65 Meter, reichte den geänderten Entwurf zur neuerlichen Absegnung beim Bauordnungsamt ein - und fuhr damit im wahrsten Sinne des Wortes vor den Baum. Denn man hatte die Rechnung ohne die Umweltbehörde gemacht, die bei allen genehmigungsbedürftigen Bauvorhaben mit im Boot ist.

Auf Anfrage teilte mir die Stadt diese Woche zur Erläuterung mit:

"Im Rahmen eines Bauantrages werden stets auch Belange des Baumschutzes geprüft und hierzu die zuständige Fachbehörde beteiligt. Konkret sind hier drei satzungsgeschützte Bäume vom Vorhaben betroffen."

 

Nur noch fünf Zentimeter breiter statt 20

Die Uniklinik verabschiedete sich daraufhin still und leise von ihren XXL-Parkplätzen, denn im neuen Bauantrag, der der Stadt seit dieser Woche vorliegt, ist die Breite der Parkplätze wieder auf unspektakuläre 2,50 Meter geschrumpft.

Zudem ist auch nicht mehr von 66 Stellplätzen die Rede, sondern nur noch von 49, von denen es auf einer unbefestigten Wiese heute allerdings schon rund 20 gibt.

Neu hinzugekommen sind stattdessen 89 Fahrradstellplätze, für die Uniklinik-Sprecher Dr. Mathias Brandstädter durchaus Bedarf sieht:

"Hier gelten seitens der Bauordnung einerseits Richtwerte für den Stellplatzbedarf, die man nicht einfach unterschreiten dürfte. Andererseits macht diese Anzahl auch Sinn, da wir neben den Patienten ja auch Besucherinnen und Besucher sowie Mitarbeitende haben, denen wir die Möglichkeit bieten wollen, mit dem Rad zur Arbeit/ins Krankenhaus zu kommen."

In wiefern die Pflegekräfte es attraktiv finden, bei Wind und Wetter zur Nachtschicht um 22 Uhr mit dem Fahrrad anzureisen und nach anstrengendem Dienst morgens um 6 die Heimfahrt auf zwei Rädern anzutreten, muss die Praxis zeigen.

Ob das alles dieses Jahr noch etwas wird? Bei der Stadt heißt es:

"Die Bauaufsicht geht im vorliegenden Fall derzeit davon aus, dass eine Bescheidung des Antrages dieses Jahr erfolgen wird."

Wenigstens die APAG hat noch nicht resigniert. Sprecher Paul Heesel, kurz, knapp und knackig:

"Die APAG ist weiter dabei. Übrige Fragen bitte mit dem Bauherrn besprechen."

 

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© Ulrich Simons
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