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Ulis Nachschlag

"Journalismus heißt, etwas zu drucken, von dem jemand will, dass es nicht gedruckt wird. Alles andere ist Public Relations."
George Orwell

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Ulrich Simons

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Redakteur (1987 bis 2019)
Fotojournalist (seit 1976)
Blogger (seit 2019)

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Sendeschluss

Das war's: "Ulis Nachschlag" stellt zum Jahresende den Betrieb ein. Die Seite bleibt als Archiv vorläufig noch online, wird aber nicht mehr aktualisiert.

 

31. Dezember 2021

Ich bin dann mal weg, oder:
Warum ich dieses Projekt heute beende

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, liebe Leserinnen und Leser.

Gut zweieinhalb Jahre lang habe ich Sie nach meinem Abschied vom Zeitungsverlag/Medienhaus Aachen in meinem Newsletter "Ulis Nachschlag" zu aktuellen Themen aus dem Aachener Südwesten informiert, wenn nötig geärgert und vielleicht hier und da sogar unterhalten.

Es hat viel Spaß gemacht, und so ganz erfolglos war das Ganze ja auch nicht, was nicht zuletzt die mehr als 35.500 Besucherinnen und Besucher meiner Seiten seit September 2019 bestätigten.

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dennoch entschlossen, mit dem heutigen Tag dieses Projekt zu beenden.

Die "großen" Themen des Viertels, die vor zwei Jahren aktuell waren, stehen inzwischen kurz vor der Erledigung oder sind so weit auf den Weg gebracht, dass meine Mitwirkung nicht mehr erforderlich ist. Wie Sie sich künftig vor Überraschungen schützen, sollte inzwischen auch klar geworden sein. Stichwort: Ratsinformationssystem, Bezirksvertretungen und Ausschüsse. Öfter mal reinschauen!

 

Der Stand der Dinge:

  • Das "Franziskus" hat damit begonnen, sich nach fast 50 Jahren Untätigkeit der alten Betreiberinnen (unter tatkräftiger Duldung der Stadt und der Gerichte) endlich eine nennenswerte Anzahl von Besucherparkplätzen auf seinem Gelände zuzulegen.
  • Inwiefern mein ständiges Herumbohren in der Angelegenheit hierfür mitursächlich war, kann ich nur vermuten. Ich gehe aber davon aus, dass die Uniklinik bei der Übernahme des Krankenhauses vor zwei Jahren das Thema "Parkplätze" nicht unbedingt auf Platz 1 ihrer To-do-Liste hatte.

  • Bereits im November 2019 hatte ich in einem Beitrag zur Parksituation in Aachen die Aufwertung des Schotterplatzes am Hangeweiher zu einem P+R-Parkplatz angeregt.

    Den P+R-Platz an der Hermann-Löns-Allee gibt es inzwischen, auf Toilette und Beleuchtung, bei der Beschlussfassung im Mobilitätsausschuss am 19. September 2020 ausdrücklich von der Politik gewünscht und von der Verwaltung für 2021 zugesagt, warten die Parkplatz-Nutzer allerdings immer noch. Eine Nivellierung und Befestigung des löcherigen Offroad-Parcours wäre auch nicht schlecht. Möglicherweise lässt sich die Verzögerung aber damit erklären, dass sämtliche Bauuntenehmen nach wie vor in der Region in den vom Hochwasser betroffenen Kommunen im Einsatz sind.

  • Die Protected Bike Lane an der Lütticher Straße, die für die Anlieger den Verlust von fast 80 Straßenrand-Parkplätzen bedeutet hätte, wird nach Lage der Dinge nicht so kommen wie geplant.

    Hätte ich nicht am 7. November 2020, dem Wochenende vor der entscheidenden Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte, nach einem Blick in die Ausschussvorlage die Details als erster veröffentlicht, wäre der Umbau wenige Tage später von der neuen Ratsmehrheit, die immer so viel von "Bürgernähe" redet, komplett an den betroffenen Anwohnern vorbei beschlossen worden. Eine Bürgerinitiative hat sich inzwischen des Themas angenommen. Lasst Euch nicht unterkriegen!

  • Der etwas handstreichartige Umbau der Vaalser Straße kurz vor der Grenze konnte nach entsprechender Information der auch hier völlig überraschten Anwohner im August ebenfalls erst einmal verhindert werden.

    Denen hatte die Stadt erzählt, dass die Fahrbahn vor ihrer Haustür eine neue Asphaltdecke bekommen soll. Die Fahrradautobahn wollte man den Anwohnern in einem Aufwasch und ohne lange Debatte im Rahmen einer in keinem Regelwerk zu findenden "Schneller-Besser-Maßnahme" gleich mit unterjubeln. Auch hier kämpft inzwischen eine Bürgerinitiative für die Interessen der Anwohner, und auch hier: Viel Glück!

  • Die für 2022 geplante, etwas unzweckmäßig zugeschnittene Bewohnerparkzone U am ehemaligen Franziskuskrankenhaus hätte das Wohngebiet am Morillenhang in einen kostenpflichtigen und einen Gratis-Bereich geteilt. Eine Katastrophe für die Anwohner.

    Aufgrund meines Spezials zu diesem Thema und meiner Eingabe hat die Verwaltung die Pläne freundlicherweise überarbeitet und die geplante Bewohnerparkzone bis zum Amsterdamer Ring erweitert. Jetzt muss im neuen Jahr nur noch die Politik mitziehen.
    Dass ich allerdings nach monatelanger Vorbereitung am 29. Juni meine Präsentation alleine vor dem Bürgerforum vorstellen musste, weil die anderen Betroffenen in der Mehrzahl lieber das Ausscheiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der EM im Fernsehen miterleben wollten, kann ich bis heute nicht nachvollziehen.
    Da habe ich mir dann gesagt: Prioritäten setzen kannst du auch.

     

Für die heutige Beendigung des Projektes gibt es zwei weitere Gründe:

Wenn ich an meinem Schreibtisch den Kopf nach rechts drehe, fällt mein Blick auf mehrere Regalmeter Ordner mit alten Artikeln und Negativen, die ich in den kommenden Monaten sichten und - falls erhaltungswürdig - digitalisieren möchte.

Den letzten Anstoß dazu hat vor einigen Wochen mein fotografierender Ex-Kollege Achim Ferrari mit seinem Bilder-Buch "Aachen in den 80er Jahren" gegeben. In bin neugierig, welche längst vergessenen Schätze in den diversen Ordnern darauf warten, wiederentdeckt zu werden. Spätere Veröffentlichung nicht ausgeschlossen.

 

Das Finanzamt legt sich quer

Der zweite Grund: Wie Sie sich denken können, kostet der Betrieb einer solchen Seite nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Hard- und Software zur Text- und Bildbearbeitung und zum Bau von Internetseiten gibt es nicht umsonst, von der Fotoausrüstung und dem Arbeitszimmer gar nicht zu reden, und auch der Provider schickt in regelmäßigen Abständen seine Rechnungen.

Leider hat meine Sachbearbeiterin beim Finanzamt schon im Frühjahr nach geradezu schikanöser Prüfung meiner Angaben durchblicken lassen, mein journalistisches Engagement künftig auf eine Stufe mit Modelleisenbahnern und Briefmarkensammlern zu stellen, die sich ihr Hobby auch nicht vom Steuerzahler subventionieren lassen können.

Sie beabsichtige daher, die ganze Angelegenheit "vorbehaltlich der Nachprüfung" künftig "mangels Gewinnerzielungsabsicht" nur noch als "Liebhaberei" zu betrachten, das heißt: die Aufwendungen steuerlich nicht mehr zu berücksichtigen.

Schon bei der Steuererklärung für 2020 hatte sie mir meine Telekommunikationskosten um 50 Prozent gekürzt mit der Begründung, dass ich keine Einzelverbindungsnachweise vorlegen könne. Auf die naheliegende Frage, wie bei einem Internet-Account ein Einzelverbindungsnachweis zu führen sei, habe ich verzichtet. Ich habe auf Diskussionen mit solchen "Fachkräften" einfach keine Lust mehr.

Mein Gegenvorschlag, sich mal lieber um Steuereinnahmen bei Amazon, Facebook, Google & Co. zu kümmern, verpuffte erwartungsgemäß ohne erkennbare Wirkung.

 

Auch keine Lösung: Abo und Bezahlschranke

In den vergangenen zweieinhalb Jahren habe ich bewusst auf eine externe Finanzierung, z.B. durch den Verkauf von Bannerwerbung oder durch kostenpflichtige Abomodelle verzichtet, weil unabhängiger Journalismus nur ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten machbar ist.

Mehr als einmal habe ich es in meinen Jahren als festangestellter Redakteur erlebt, dass Anzeigenkunden versuchten, inhaltlich auf die Zeitung Einfluss zu nehmen mit der Begründung, sie hätten für ihre Anzeige Geld bezahlt, daher hätten sie jetzt auch einen Anspruch auf wohlwollende Berichterstattung im redaktionellen Teil. Dass sie für ihr Geld bereits eine Gegenleistung in Form der Anzeige erhalten hatten, wurde dabei bewusst ausgeblendet.

Auch die Einrichtung einer so genannten "Bezahlschranke" wäre wirtschaftlich nicht sinnvoll gewesen und hätte nur unnötige Investitionen und erheblichen Programmieraufwand nach sich gezogen. Ich hätte hierzu (kostenpflichtige) externe Hilfe in Anspruch nehmen müssen; auch lassen sich solche Hürden relativ leicht überwinden.

Zudem hätten Sie als Abonnenten wie auch die Anzeigenkunden (mit Recht) eine kontinuierliche Belieferung mit aktuellen Informationen erwartet. In diese Abhängigkeit wollte und will ich mich nicht mehr begeben. Das habe ich mehr als 35 Jahre gemacht, und das war dann auch genug.

Daher habe ich mich entschieden, mit dem heutigen Tage dieses Projekt zu beenden.

"Ulis Nachschlag" wird nicht mehr aktualisiert, steht Ihnen aber als Archiv auf unbestimmte Zeit noch zur Verfügung.

Und last but not least wollte ich Schluss machen, so lange es der/die eine oder andere von Ihnen vielleicht noch bedauert, und nicht erst, wenn Sie sagen: "Das wurde auch langsam Zeit!"

 

Mit den besten Wünschen für 2022 und herzlichen Grüßen,

Kopierschutz

 

Auch interessant:
Lesen Sie hier aus dem Dortmunder "Nordstadt-Blogger" ein Gespräch vom 15. November 2021 mit dem Medienforscher Horst Röper zum Thema Non-Profit-Journalismus.
Titel: "Vorsichtiger Optimismus: Die „Ampel“-Koalitionär:innen diskutieren über die Förderung von gemeinnützigem Journalismus"

 

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© Ulrich Simons
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